Wegweiser vor Himmel mit Aufschrift Links und Rechts.

Links böse, rechts gut? – Über ein besonderes Sprachphänomen

In unserer Alltagssprache stellen wir jenseits des Politischen eine merkwürdige Bevorzugung des Rechten vor dem Linken fest. Wer will schon gelinkt werden oder zwei linke Hände haben, wenn man doch rechtschaffen durchs Leben gehen und seine rechte Hand verwenden kann? Maxim Janis Klusch ist diesem merkwürdigen Sprachphänomen zweieinhalbtausend Jahre nachgegangen.

Wenn wir einen näheren Blick auf unsere Sprache werfen, fällt uns auf, dass wir den Ursprung ganz vieler Wörter und Redewendungen gar nicht erklären können. Warum sagt man beispielsweise über jemanden, dass er eine linke Tour fährt oder den rechten Weg geht? Oder dass jemand gelinkt wurde und nun über den Rechtsweg Klärung fordert?

Jenseits des Politischen scheint dem Linken immer etwas Inadäquates, Falsches anzuhaften, während dem Rechten das Gute und Richtige schlechthin zugesprochen wird. Woher kommt dieses eigentümliche Sprachmuster? Und wieso denken wir überhaupt so oft in starren moralischen Gegensätzen?

Unser Autor Maxim Janis Klusch hat sich auf die Suche nach den Ursprüngen dieses noch heute durch die Alltagssprache geisternden Sprachphänomens gemacht. Dabei stieß er auf von der Geschichte verschluckte Wörter, Fingertattoos und antike Vogelflugzeremonien.

Autor: Maxim Janis Klusch
Redaktion: Julian Troost