Seit 25 Jahren gilt in Schweden ein Sexkaufverbot. International ist es bekannt als das Nordische oder Schwedische Modell. Hier in Deutschland ist Sexkauf legal, Prostituierte oder Sexarbeitende sind eine steuer- und sozialversicherungspflichtige Berufsgruppe.
Wenn es nach der CDU und auch Politikern anderer Parteien geht, könnte sich das bald ändern. Die Union hat das Nordische Modell Anfang November mit einem Positionspapier in den Bundestag gebracht und will, dass es Gesetz wird.
Unterstützung durch Aussteigerinnen
Mehrere Netzwerke unterstützen den Vorstoß. Ihre Mitglieder sind unter anderem Aussteigerinnen aus dem Milieu. Sie sehen in Prostituierten oder Sexarbeitenden Opfer, die nicht selbstbestimmt arbeiten, sondern von Menschenhändlern gezwungen werden ihren Körper zu verkaufen.
Gegenstimmen aus der Sozialarbeit
Es gibt auch Gegenstimmen. Sie befürchten, dass durch die Kriminalisierung des Sexkaufs auch der Zugang zu Hilfsangeboten für Sexarbeitende schwieriger wird und dass sie immer mehr im großen Dunkelfeld der Prostitution verschwinden.
Zahlen zur Prostitution
Seit Einführung des Prostitutiertenschutzgesetzes 2017 müssen sich Sexarbeitende offiziell anmelden. Das waren in ganz Deutschland weniger als 30.000 Menschen, meist Frauen. Ermittler und die Union im Bundestag gehen von bis zu 400.000 Menschen aus. Viele seien Opfer von Menschenhandel und in die Prostitution getrieben worden.
Autor: Johannes Hoppe
Redaktion: Julian Troost