Kurz vor Sonnenuntergang frisst ein Biber Erlenzweige.

Ist der Biber der neue Wolf?

Der Biber war in Deutschland nahezu ausgerottet. Nun besiedelt er wieder heimische Gewässer, doch der Freude über seine Rückkehr folgt an vielen Orten die Ernüchterung. Denn der Biber setzt Wiesen unter Wasser, macht Wege unbrauchbar und beißt bisweilen sogar Menschen. Stefan Osterhaus berichtet.

Die Rückkehr des Bibers in heimische Gewässer galt lange als eine Erfolgsgeschichte. Das größte Nagetier Europas war in Deutschland nahezu ausgerottet. Wiederansiedlungen haben dafür gesorgt, dass der Biber an vielen Orten wieder heimisch ist.

Doch die Rückkehr bringt auch Probleme mit sich. Der Biber gehört zu jenen Tieren, die die Zoologie als Habitat-Architekten bezeichnet: Tiere, die ihre Umgebung den eigenen Erfordernissen anpassen. Und der Biber hat eine eigene Vorstellung davon, wie seine Umgebung zu sein hat. Das führt dazu, dass er Dämme baut, Wiesen und Felder unter Wasser setzt und sorgfältig renaturierte Kulturlandschaften wie am Niederrhein gewissermaßen rerenaturiert.

Treffen Mensch und Biber direkt aufeinander, kann es sogar zu direkten Konflikten kommen. In Brandenburg gibt es immer wieder Begegnungen von Mensch und Biber, er hat sogar schon eine Person beim Schwimmen gebissen.

Mittlerweile wird eifrig diskutiert: Ist der Biber der neue Wolf – von der beliebten Rückkehr in die Natur zu einem ungeliebten Schädling? Und welche Lösungen kann es für solche Konflikte geben?

Autor: Stefan Osterhaus
Redaktion: Heiko Hillebrand