Porträt von Andreas Wagner.

Das Leben erzählen – Andreas Wagner

Wo kommen wir her, was macht unsere Prägungen aus? Für seinen zweiten Roman hat sich der Kölner Autor Andreas Wagner vom Leben seiner Großmutter inspirieren lassen. Eine Spurensuche quer durch die Region – bei der er auch eine pfälzische Sprachinsel am Niederrhein entdeckte.

Andreas Wagners neuen Roman darf man getrost auch als Hommage an seine Großmutter verstehen, in deren Leben sich die Geschichte des 20. Jahrhunderts spiegelt, größtenteils in NRW, in kleineren Teilen aber auch in Rheinland-Pfalz. Dieses Leben wird aber keineswegs biografisch getreu nacherzählt. Es ist eine Grundlage, auf deren Basis Wagner viele Geschichten mit verschiedensten Wendungen aus unterschiedlichsten Milieus entfaltet. Geschichten, in denen er tief in die Geschichte eintaucht und erforscht, wie auch die Zeitläufte uns zu denen machen, die wir sind.

Eine Verbindung zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz stellt die überregional eher unbekannte pfälzischen Sprachinsel am Niederrhein dar: Mitte des 18. Jahrhunderts wollen einige Familie vom Hunsrück ihr Glück in den Vereinigten Staaten suchen, strandeten aber am Niederrhein in der Nähe von Kleve. Sie schützten und konservierten ihre Identität bis fast in die Gegenwart; der Stadtteil Pfalzdorf in Goch zeugt noch heute davon. Eine Form von binnendeutscher und historischer Migration, die doch viele Parallelen zur Gegenwart zeigt, wie Andreas Wagner betont.

Buchtipp

Andreas Wagner (2024): Wie Treibgut im Fluss. München: Droemer Verlag. 349 Seiten. 24 Euro. ISBN 978-3426283936.

Redaktion: Julia Lührs

       

Das Leben erzählen – Andreas Wagner

WDR 5 Neugier genügt - Redezeit 09.04.2024 23:10 Min. Verfügbar bis 09.04.2025 WDR 5


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