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Demonstranten, darunter auch Teilnehmer von «Fridays for Future», protestieren  gegen den drohenden Abriss der Kirche. Mit einer letzten Messe haben ca. 400 Menschen im Tagebaudorf Kerpen-Manheim Abschied von ihrer Kirche genommen (Mai 2019).

Braunkohle-Tagebau: Kirche unterm Bagger

Stand: 25.10.2019, 14:33 Uhr

Noch steht die Kirche, aber die Glocken sind schon fort und das Kreuz ist von der Kirchturmspitze montiert: Ganze Orte weichen dem Braunkohle-Tagebau. Wie positioniert sich die Kirche zwischen Protest und Anpassung?

Von Maria Riederer

Die Kirche St. Albanus und Leonardus in Manheim-Alt ist entwidmet, der Abriss steht bevor. Auch nach dem Kohlekompromiss soll der gesamte Ort dem Tagebau Hambach weichen: Viele Häuser, Höfe und Gärten sind schon zerstört worden, die meisten Familien weggezogen. In Manheim-Neu gibt es noch keinen Kirchenbau, nur eine kleine Holzhütte, die so genannte "Kirchenhütte", in der reges Gemeindeleben herrscht. Der winzige Raum ist Kapelle und Bibliothek, Café und Treffpunkt. Wie begleitet die Kirche, die Menschen, die ihre Heimat verlieren?

Redaktion: Christoph Fleischmann

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