Erlebte Geschichten mit Veronika Zimmermann
Veronika Zimmermann liebt Farben. Vor allem Blau. Am wohlsten fühlt sie sich in ihrem großen Garten umgeben von Blumen und Bäumen. Sie sagt von sich, dass sie über ein ausgezeichnetes visuelles Gedächtnis verfüge. Alles nichts Spektakuläres? Für Veronika Zimmermann schon.
Blau ist ihre Lieblingsfarbe
Die Freiburgerin ist blind. Von Geburt an. Das heißt: Sie selber bezeichnet sich nur ungern als blind. Sie verfügt über einen geringen Sehrest. Der ermöglicht es ihr, zumindest ihre geliebten Farben voneinander zu unterscheiden.
Die 1933 Geborene wurde während der Nazizeit in einer kleinen Privatschule unterrichtet. Dazu hatte eine weitsichtige Schulamtsleiterin den Eltern geraten. "Dann ist sie in Sicherheit." Sicher vor dem Zugriff des Regimes. Denn bei Erbkrankheiten, zu denen der Graue Star, den Veronika Zimmermann hat, zählt, verstanden die Nazis keinen Spaß. Sterilisation oder Euthanasie waren in solchen Fällen keine Seltenheit.
Veronika Zimmermann kam erst nach dem Krieg mit 15 Jahren auf die Blindenschule in Marburg. "Das war der Zeitpunkt, an dem ich tatsächlich blind wurde", sagt sie.
Redaktion:
Mark vom Hofe