Erlebte Geschichten mit Wibke von Bonin
Stand: 09.06.2017, 13:30 Uhr
Gerade hat die documenta eröffnet, ein Mekka der zeitgenössischen Kunst, für die sich eine Frau beruflich viele Jahre eingesetzt hat und dies auch noch heute ehrenamtlich betreibt: Wibke von Bonin, Kunsthistorikerin.
Von Veronika Bock
Erst 100, dann 1000 Meisterwerke. Mehr als 5 Millionen Menschen schauten regelmäßig zu, wenn Sonntagabend in der ARD die "Meisterwerke" liefen. Ein 10 Minuten langes Kleinod, in dem Kunstwerke vorgestellt und erläutert wurden. Verantwortlich für die Sendereihe war Wibke von Bonin. Die Kunsthistorikerin hatte in Kiel, Berlin und Paris studiert, ihre Dissertation geschrieben und war wissenschaftliche Assistentin an der Kunsthalle Baden-Baden. Schon dort hatte sie sich der zeitgenössischen Kunst gewidmet, die zeitlebens ihr Thema blieb. 1965 kam sie zum WDR. Dort war sie für die bildende Kunst verantwortlich und legte ihren Schwerpunkt keineswegs auf die wohlbekannten klassischen Werke, sondern auf aktuelle Strömungen, auf neue Kunst, auf neue Formate. In Künstlerkreisen galt sie bald als "mutige Frau" und Avantgardistin, im Arbeitsalltag musste sie sich ihre Freiheiten aber immer wieder hart erkämpfen. Heute, mit 81 Jahren, ist sie immer noch in der Kunstszene aktiv, hält Vorträge, sitzt in Gremien und Jurys und fördert – was wohl? - zeitgenössische Kunst.
Redaktion: Mark vom Hofe