Auf dem Weg nach Akaba in Jordanien stieß Schmidt mitten im Mittelmeer auf ein Schlauchboot mit 37 afrikanischen Flüchtlingen, entkräftet, ohne Trinkwasser, ohne Treibstoff. Die Cap Anamur nahm die Menschen an Bord und rettete ihnen das Leben. Doch als das Schiff unter deutscher Flagge den Hafen des sizilianischen Agrigent anlaufen wollte, wurde ihm das untersagt.
Die italienische Kriegsmarine sperrten den Weg
Knapp zwei Wochen dauerte das Drama, dann machte Kapitän Schmidt vom Seenotfallrecht Gebrauch und lief ohne Erlaubnis in den Hafen ein. Schmidt und zwei weitere Personen der Crew wurden eine Woche lang festgenommen. Die italienische Justiz eröffnete ein Verfahren gegen sie wegen bandenmäßiger Beihilfe zur illegalen Einreise in besonders schwerem Fall.
Menschenleben zwischen Recht und Politik
In Agrigent kam es zum Prozess, der drei Jahre dauerte. Im Oktober 2009 erging das Urteil: Freispruch. Aber es war ein Exempel europäischer Flüchtlingspolitik statuiert worden. Die Cap Anamur verfiel, das Hilfsschiff gibt es heute nicht mehr.
Redaktion: Mark vom Hofe