Längst kann sich Ferdinandis Reinke, geboren 1917 in Hannover, über diesen Fauxpas amüsieren. Aber damals, im Deutschland der 50er Jahre, merkte sie schnell, dass eine engagierte und bestens ausgebildete Medizinerin in der männlich dominierten Krankenhaushierarchie kaum Aufstiegschancen hatte.
Zwölf Jahre in der Männerdomäne Iran
Ferdinandis Reinke war 40, als sie kurzentschlossen die Leitung eines persischen Radiologie-Instituts übernahm. Ohne Sprachkenntnisse, aber mit viel Idealismus, flog sie 1957 von München nach Isfahan. Sie arbeitete täglich von morgens um sieben bis abends um halb zehn.
Insgesamt zwölf Jahre wirkte die Frau mit dem Henna roten Haar im Iran. Danach zog sie weiter durch die Welt, lebte in Südafrika und in Australien, ehe sie im Alter von 80 Jahren in ihre deutsche Heimat zurückkehrte um sich um ihre kranke Schwester zu kümmern.
Redaktion: Mark vom Hofe