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Chava Pressburger über ihren Bruder und Theresienstadt

Vom Tagebuch des Petr Ginz

"Freitag, 10. Oktober 1941: Vormittags in der Schule, Ehrlich aus der Nebenklasse fährt am Montag mit dem ersten Transport von 5000 Juden nach Polen. Jeder darf 50 Kilo Gepäck, Essen, Geld und Versicherungskarten mitnehmen."

Von Sibylle Plogstedt

Es sind zwei einfach zusammen geheftete Bücher, in denen Petr Ginz, damals 12/13 Jahre alt, in der Zeit vor seiner Deportation aufschreibt, was er sieht. Sie zeigen, unter welchen Bedingungen er bis zuletzt in Prag gelebt hat. Am 24. Oktober 1942 ist Petr Ginz ins Ghetto in Theresienstadt gebracht worden. Es gelingt ihm, von dort aus geheime Nachrichten nach Hause zu schicken.

Er hat mit anderen die illegale Zeitschrift "Vedem" herausgebracht

Er verfasst für sie Gedichte, schreibt seine Gedanken nieder. Und den Alltag.Die Geschichte von Petr Ginz, von seinem Tagebuch und der Zeitschrift "Vedem" erzählt seine Schwester Chava Pressburger. Sie war ebenfalls in Theresienstadt und hat ihren Bruder dort noch getroffen. Aber mit dem letzten Transport nach Auschwitz wurde Petr Ginz in das Vernichtungslager gebracht und hat dort die Selektion nicht überlebt. Chava Pressburger dagegen war dabei, als Theresienstadt von der Roten Armee befreit wurde.


Redaktion: Mark vom Hofe