Er war gerade in die USA zu einem Forschungsaufenthalt an der Harvard University gereist, als er den Ruf nach Aachen an die RWTH erhielt, um dort 1972 das Institut für Politische Wissenschaft als Direktor zu übernehmen. Kurt Lenk blieb 32 Jahre in Aachen - bis zu seiner Emeritierung 1994.
Lenk, 1929 in Kaaden im heutigen Tschechien als Sohn eines hohen deutschen Finanzbeamten geboren, erlebte mit, wie das Sudetenland von den Nazis annektiert wurde und ein Großteil seiner Verwandten über Nacht zu Hitleranhängern mutierten. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus flüchtete die Familie nach Deutschland. In Frankfurt am Main studierte Kurt Lenk bei Adorno, Horkheimer und Carlo Schmid. Zum Studieren hatte sich der mittellose Sudetendeutsche 1951 auch deshalb für Frankfurt entscheiden, weil er davon ausging, dort einen Job als Werkstudent zu finden. Lenk habilitierte sich dank der Vermittlung des jungen Jürgen Habermas beim Widerstandskämpfer Wolfgang Abendroth in Marburg. Sein Hauptaugenmerk galt vor allem dem Konservatismus und dem Rechtsextremismus in Deutschland. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zum Thema Ideologie und Konservatismus.
Redaktion: Mark vom Hofe