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DDR Strafgefangene in Bautzen II

Erlebte Geschichten mit Melanie Kollatzsch

"Ich weiß nicht, wie ich als junge Frau aussah“ - Melanie Kollatzsch war 20, als sie von Iserlohn aus ihre bei Magdeburg lebenden Eltern besuchen wollte. Das war 1947 - doch sie kam nicht mehr wieder.

Von Ingo Zander

Ordnungsgemäß ging sie damals zum Bürgermeisteramt, um sich für die Zeit ihres Besuchs anzumelden und Lebensmittelkarten anzufordern.

Auf der Stelle wurde sie verhaftet. Vorwurf: Spionage. Mit Seidenkleid und Lackschuhen betrat sie ihre Zelle. „Von da an hatte ich 15 Jahre lang kein Gesicht mehr, ich habe zwischen meinem 20. und 35. Lebensjahr nicht mehr in den Spiegel geschaut!“

Einfach weggesperrt

Melanie Kollatzsch saß in verschiedenen Zuchthäusern; nach ihrer Entlassung bekam sie eine Arbeit zugewiesen, hatte keine eigene Wohnung, sondern lebte bis zur Wende in einem möblierten Zimmer. Seither engagiert sich die heute 82jährige in der Vereinigung der Opfer des Stalinismus.

Redaktion: Mark vom Hofe

Erlebte Geschichten: Melanie Kollatzsch (30.08.2009)

Verfügbar bis 30.12.2099