Erlebte Geschichten mit Hans Keilson
"Der zündet die Welt an!" - Er kann kaum noch sehen und ist mittlerweile recht gebrechlich - aber geistig von großer Frische - und er findet alles was mit ihm geschieht nur noch "kurios", einschließlich des Diktums, er sei ein "Genie", das einmal die "New York Times" geschrieben hatte:
Von Hans-Jörg Modlmayr
Am 12. Dezember wird Hans Keilson 100 Jahre alt.
In der Nähe von Berlin in ein liberal-konservatives jüdisches Elternhaus hineingeboren, studierte er Sport und Medizin, nahm nebenher Geigen- und Trompetenunterricht und verdiente sich sein Studium mit Trompetespielen bei großen Bällen und beim Film.
Er fand alles "kurios"
1933 erschien sein erster Roman, Hans Keilson wurde zum letzten jüdischen Autor des Fischer-Verlages. Danach erhielt Keilson von den Nazis sowohl als Schriftsteller wie als Arzt Berufsverbot – was ihn veranlasste, mit seiner Frau in die Niederlande zu emigrieren. Als seine Frau, eine hervorragende Graphologin, in einer Ausstellung zum ersten Mal die Handschrift Hitlers sah, sagte sie zu ihrem Mann: "Der zündet die Welt an!"
Redaktion: Mark vom Hofe