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Hermann Lüdeking bei der Verleihung des Alfred-Hausser-Preis 2016 für die Ausstellung "Geraubte Kinder - vergessene Opfer" des gleichnamigen Vereins aus Freiburg.

Erlebte Geschichten mit Hermann Lüdeking

Stand: 25.08.2017, 14:56 Uhr

Hermann Lüdeking weiß bis heute nicht, wo er herkommt und wer seine Eltern sind - denn er ist ein Lebensbornkind, eines von 250 000, die die SS aus "arischen" Gründen regimetreuen Eltern zuteilte.

Von Melahat Simsek

Lebensborn war eine SS-Organisation, gegründet von Heinrich Himmler im zweiten Weltkrieg, die für mehr "arische" Kinder in Deutschland sorgen sollte. Hermann Lüdeking war eines der rund 250 000 Kinder, die aus den von der Wehrmacht besetzten Ländern verschleppt und nach einer "Germanisierung" regimetreuen Eltern übergeben wurden. Als Sechsjähriger wurde Hermann Lüdeking alias Roman Roszatowski im September 1942 zunächst in das Gaukinderheim Bruckau, eine Umerziehungsanstalt gebracht, in der die geraubten Kinder nur Deutsch sprechen durften. Die nächste Station der Germanisierung war das Lebensbornheim "Sonnenwiese" bei Kohren-Salis südlich von Leipzig. Von hier aus wurde er der Pflegefamilie Lüdeking mit dem neuen Namen "Hermann Lüdeking" übergeben. Seine Pflegemutter Maria Lüdeking, geb. Schneider, verstieß ihn, als er später Klarheit bei der Suche nach seiner Identität einforderte, und machte ihn dadurch erneut zum Opfer. Seiner Kindheit und eigentlichen "Heimat" beraubt, kennt er bis heute seine familiären Wurzeln nicht.

Hermann Lüdeking, Lebensborn-Opfer

WDR 5 Erlebte Geschichten 27.08.2017 21:44 Min. Verfügbar bis 25.08.2027 WDR 5


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Redaktion: Mark vom Hofe