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Nachkriegsjahre

Erlebte Geschichten mit Heinrich Droege

"Ich wunder' mich, dass ich ein guter Bürger bin!" - Als der Schriftsteller Heinrich Droege in den letzten Kriegsmonaten durch die Trümmer seiner Heimatstadt stromerte, klaute er um zu überleben.

Von Ulla Lessmann

Dabei warf er zwangsläufig seine sozialdemokratischen Grundsätze über Bord. Er fing Fische im Main mit Eierhandgranaten, schlachtete mit seinem Onkel nachts auf dem Feld schwarz eine Kuh, plünderte amerikanische Eisenbahnwaggons und stoppte die Kohletransporte auf ihrem Weg nach Frankreich - "es gab ja nichts, buchstäblich nichts!"

Stehlen um zu überleben

Angesichts dieser Jugend wundert sich der 1933 geborene Droege heute immer noch, "dass ich ein relativ anständiger Bürger geworden bin." Der gelernte Fernmeldetechniker wurde später Funktionär bei der Deutschen Postgewerkschaft. Nach der Pensionierung gründete Droege seinen eigenen Verlag, seitdem schreibt er erfolgreich.

Erlebte Geschichten: Heinrich Droege (09.06.2003)

Verfügbar bis 30.12.2099