Gert Ueding war 19 Jahre alt, als er 1961 von Köln nach Tübingen wechselte, um bei Ernst Bloch zu studieren. Bloch war vorher in Leipzig gewesen. Doch in der DDR war man froh, den unbequemen Philosophen los zu sein. Aufgrund seines Hauptwerks, "Das Prinzip Hoffnung", war Bloch im Westen ein Star. Gert Ueding hatte doppelt Glück: Er wurde Mitarbeiter von Ernst Bloch und – seine erste Studentenbude in Tübingen befand sich im Souterrain des Hauses, in dem Familie Bloch lebte. Es ergaben sich Gespräche, die übers Private weit hinaus zielten. Zudem: Professor und Student waren Pfeifenraucher – eine solide Basis für gegenseitiges Vertrauen. Er hat mich geprägt, sagt Gert Ueding.
Redaktion: Mark vom Hofe