Fünfzig Jahre später komponierte Georg für das Waisenhaus in Melbourne, das die beiden jüdischen Jungen aus Wuppertal damals gerettet hatten, ein Solo für Flöte und Streicher: "Larino - Safe Haven". Zu diesem Zeitpunkt war Georg Dreyfuss bereits als "Mr. New Music" bekannt. Die Verbindung zu Europa war trotz Holocausts und Emigration nie abgerissen.
Die Reise nach Australien
Mit Wiedergutmachungsgeld hatte er Fagott und Zwölftonmusik in Wien und mit einem Stipendium der UNESCO in Köln bei Stockhausen studiert. Zurück in Australien, war Dreyfuss der erste freischaffende Künstler, der von seiner Musik leben konnte. Sein Sextett für "Didjeridoo und 5 Blasinstrumente" brachte das Instrument der Aborigines zum ersten Mal in die ernste Musik. Erst Ende der 60er Jahre begann er seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Das Ergebnis sind zwei Opern für Deutschland, für die er das Bundesverdienstkreuz erster Klasse erhielt. Am 22. Juli wird George Dreyfuss 80 Jahre alt.
Redaktion: Mark vom Hofe