Über zwei Jahrzehnte verlas der Thüringer Klaus Feldmann, Jahrgang 1936, als Sprecher der Aktuellen Kamera die umständlich formulierten Sätze, über Freundschaftsbesuche und Empfänge des SED-Chefs, über die neuesten Produktionserfolge der DDR-Industrie und die Rekorde bei der Einbringung der Ernte von den genossenschaftlichen Feldern.
Klaus Feldmann hat all diese Sätze gesprochen und schnell begriffen, dass es nicht gewünscht war, wenigstens manche Phrase zu tilgen und gefällige Formulierungen zu wählen. Er hat einfach zu gern Nachrichten gesprochen, zunächst beim Deutschlandsender, später beim Fernsehen der DDR.
Fernsehliebling wurde er dennoch, weil jeder in der DDR wusste, dass der Sprecher der Nachrichten nicht für die mitunter skurrilen Inhalte verantwortlich war.
Redaktion Gesa Rünker