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Aktuelle Aufnahme von Dorit Oliver.

Erlebte Geschichten mit Dorit Oliver

Stand: 13.04.2017, 10:45 Uhr

Ihre Karriere begann ausgangs der 50er Jahre und währte nicht allzu lang - was nicht verwundert, da Dorit Oliver, das neue Schlagsternchen, noch unter Flucht und Verfolgung während der Nazi-Zeit litt.

Von Sigrun Rottmann

Mit Liedern wie "Oh yes, das ist Musik" und "Du bist gut zu mir" hatte Dorit Oliver zwischen 1959 und 1962 in Deutschland mehrere Hits; in der Hamburger Clubszene war sie als Jazz- und Chansonsängerin bekannt. Was kaum einer ihrer Fans wusste: Die junge Frau, 1936 als Theodora Handler in Jugoslawien in eine jüdische, serbisch-ungarische Familie geboren, hatte durch die Nazi-Verfolgung fast alle Verwandten verloren. Dorit, ihre Mutter und Großmutter überlebten, weil sie in Budapest während der deutschen Besatzung von einem Versteck zum anderen zogen. Nach dem Kriegsende war die Neunjährige völlig ausgezehrt; eine Ärztin gab ihr nur noch wenige Monate zu leben. Doch das Kind brachte sich selber das Klavierspiel bei und nahm sich vor, bald wieder zu singen und zu tanzen. "Die Musik hat mich gerettet", sagt Dorit heute. Mit der Mutter emigrierte sie zunächst nach Israel und dann in die Türkei, wo sie sich mit 16 einer reisenden Tanztruppe anschloss, erste Solonummern sang und schließlich über Umwege in Deutschland landete. Während eines Engagements im Hamburger Club "Galerie 24" verschaffte ihr der Schlager-Komponist Lotar Olias ihren ersten Plattenvertrag. Lange wollte sich Dorit, die seit 1962 mit ihrem Mann und zwei Kindern in Südengland lebt, nicht an die Erlebnisse ihrer Kindheit erinnern. Erst vor zwei Jahren veröffentlichte sie in Großbritannien ihre Memoiren. "Ich habe beim Diktieren gelacht und geweint", sagt die heute 81-Jährige. "Das war eine große Erleichterung."

Dorit Oliver, ehemaliege Schlagersängerin

WDR 5 Erlebte Geschichten 16.04.2017 23:56 Min. Verfügbar bis 14.04.2027 WDR 5


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Redaktion: Mark vom Hofe