„Es wird zu wenig gestreikt!“ - Detlef Hensche
Stand: 27.04.2018, 13:47 Uhr
"Ein Bürgerschreck, der selbst Bürger ist" - so wurde Detlef Hensche bezeichnet, als er noch Vorsitzender der IG Druck und Papier war und einen der größten Streiks, den die Zeitungsverlage je erlebt haben, inszenierte.
Von Ingo Zander
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung nannte ihn Mitte der 90er Jahre einen "Schreckbürger", einen "Bürgerschreck, der selber Bürger ist." Von 1992 bis 2001 war Detlef Hensche Vorsitzender der IG Medien. Am 13. September 1938 in Wuppertal als Sohn eines selbständigen Kaufmanns geboren ("der machte viel Kohle") und einer Mutter, die aus einer Industriellenfamilie stammte, hatte er seine politische Prägung vor allem durch seine Mutter erfahren, die sich in den 50er Jahren gegen die Wiederbewaffnung engagierte. Hensche studierte ab 1957 in Bonn Rechts- und Staatswissenschaften. 1963 trat er in die SPD ein, die er nach vierzig Jahren 2003 wieder verließ, da sich die SPD "mit ihrer Zustimmung zur Agenda 2010 zu einer Politik des Sozialabbaus und einer Gesellschaft der sozialen Kälte bekannt" habe, begründete er bitter seinen Austritt. Mit Blick auf die aktuelle Gesellschaftspolitik meint er am Tag, da der Gewerkschaftskongress beginnt: "Es wird zu wenig gestreikt".
Redaktion: Mark vom Hofe