Buchcover: "Mord am Haff"  von Frauke Scheunemann

Krimicheck

"Mord am Haff" von Frauke Scheunemann

Stand: 21.07.2023, 08:49 Uhr

Eine Einbrecherbande mischt die Ostseeinsel Usedom auf, führt die hiesige Polizei gehörig an der Nase herum. Autorin Frauke Scheunemann, selbst einst Radioreporterin auf der Insel, lässt ihre Protagonistin in gleicher Rolle ermitteln. Rauer Gegenwind garantiert.

Wer auf der Ostseeinsel Usedom seine Ferien verbringt, ist nicht auf Rummel aus. Hiesige Urlauber suchen vielmehr Beschaulichkeit, Meeresrauschen. Über das, was hier sonst noch so geschieht, informiert sie das Bäderland-Radio. Jedenfalls in dem neuesten Krimi der Hamburger Juristin Frauke Scheunemann - "Mord im Haff". Dort arbeitet die Journalistin Franziska Mai. Und hat plötzlich einen ganz dicken Fisch an der Angel.

Die üppig und kostbar ausgestatteten Ferienhäuser am Haff werden seit kurzem von einer Diebesbande heimgesucht. Ihr Ziel: wertvolle Kunstobjekte. Ein Galerist stattet die Häuser mit Gemälden und Skulpturen eines renommierten Künstlers aus. Und genau auf dessen Werke scheinen es die Räuber abgesehen zu haben. Die Polizei tappt im Dunkeln, die Einbrecher gehen professionell vor. Bald schon kommt es zum Äußersten: Eine ältere Frau wird erschlagen, während sie auf die Kinder eines Urlauberehepaares aufpasst.

Die Sache eskaliert, die ersten beunruhigten Feriengäste reisen ab. Und so sehr Kommissar Kay Lorenz sich zunächst sträubt, mit Reporterin Franziska Mai zusammen zu arbeiten – zu guter Letzt bleibt ihm nichts anderes übrig.

Usedom mal nicht nur beschaulich, sondern blutig, korrupt und hinterhältig. Geeignet zum wohligen Kuscheln am Kamin des Ferienhauses, in dem hoffentlich keine wertvollen Kunstgegenstände herumstehen. Sonst sollte man aufpassen, und zwar höllisch.

Eine Rezension von Ingrid Müller-Münch

Literaturangaben:
Frauke Scheunemann: Mord am Haff
Ein Usedom-Krimi, der zweite Fall für die Radioreporterin Frankziska Mai
Fischerverlag, 16 Euro