Frau Faust, mit bürgerlichem Namen Kata Sismann, ist Kommissarin bei der Kölner Polizei und Deutsche Meisterin im Boxen. Nach einem K.O.-Schlag hat sie Gedächtnislücken. Die Diagnose der Neurologin ist eindeutig: Kata Sismann hat Hirnschäden erlitten, die unumkehrbar sind. Für eine experimentelle Therapie in den USA braucht sie nun sehr viel Geld, rund 100.000 Euro.
Der lukrative Nebenerwerbs-Auftrag einer privaten Sicherheitsfirma erscheint als Ausweg. Die Komissarin recherchiert dafür in verschiedenen Milieus und stellt fest, dass sie permanent beschattet wird. Beinahe überall, wo sie vorher war, taucht hinterher eine Leiche auf.
Die verschiedenen Handlungsfäden sind perfekt miteinander verwoben und die Cliffhanger machen den Krimi zu einem echten Pageturner. Kata Sismann ist eine starke, wenn auch manchmal schräge Persönlichkeit.
Da verwundert es nicht, dass in ihrem Umfeld viele mit ihren derben Umgangsformen hadern. Die Art, wie sie sich Männer einfach mit nach Hause nimmt oder auch von der Bettkante stößt, widerspricht allen gängigen Rollenklischees. Das ist erfrischend emanzipiert, ohne konventionelle Moral.
Die Kölner Journalistin und Bloggerin Antje Zimmermann hat mit Frau Faust eine interessante Kommissarin geschaffen, die hier in ihrem zweiten Fall ermittelt.
Hoffentlich ist der Untertitel "Der letzte Kampf" nur als Anspielung auf Kata Sismanns Sieg gegen die Krankheit zu verstehen und nicht das Ende dieser außergewöhnlichen Ermittlerin.
Eine Rezension von Barbara Geschwinde
Literaturangaben:
Antje Zimmermann: Frau Faust - Der letzte Kampf
Piper Verlag, 2023
256 Seiten, 15 Euro