Vladimir Nabokov erzählt in "König Dame Bube" von dem jungen Tiroler Franz, der in Berlin im Warenhaus seines Onkels Dreyer als Verkäufer, zugleich mit seiner Tante Martha eine Affäre anfängt. Die ist von ihrem Mann gelangweilt, Franz gefällt sich als jugendlicher Liebhaber und Dreyer betrügt seine Frau ebenfalls.
Der passionierte Schachspieler Nabokov betrachtet sie aus unterschiedlichen Perspektiven. Und er lässt seine Blicke schweifen durch Straßenbilder, Szenerien, Zimmer, über Körper, Gesichter, lässt sich von Details zu Sprach- und Denkspielen verführen.
Sprecher Peter Lieck parliert freundlich und entspannt durch den Text, schlendert neugierig auf den erzählerischen Ab- und Umwegen Nabokovs. Die führen mal in Kindheitserinnerungen von Franz, dann zu dem kauzigen Ingenieur, der für Dreyer androide Mannequins baut, schließlich zu Martha und Franz, die überlegen, wie man ihren Mann denn endlich einmal loswerden könne. Ein Hörbuch, das bis zur letzten Minute gefangen nimmt.
Eine Rezension von Christian Kosfeld
Hörbuchangaben:
Vladimir Nabokov: König Dame Bube
Übersetzung von Hanswilhelm Haefs
Gelesen von Peter Lieck
Der Audio Verlag, 2023
1 CD, 9 Std. und 51 Min. Laufzeit, 15 Euro