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Buchcover: "Ich bin noch nicht weg" von Gisela Steinhauer und Verena Welschof

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"Ich bin noch nicht weg" von Gisela Steinhauer und Verena Welschof

Stand: 24.01.2025, 12:42 Uhr

"Vielleicht denken Sie jetzt: Bitte nicht noch ein Buch über Krebs. Ich garantiere Ihnen: Dieses ist anders." Das hat Gisela Steinhauer in einem Interview gesagt. Sie ist Journalistin und hat gemeinsam mit ihrer Freundin Verena Welschof "Ich bin noch nicht weg" geschrieben.

Es ist die Geschichte einer starken, klugen, mutigen Frau. Verena Welschof aus Meinerzhagen im Sauerland. Ärztin, Mutter von vier Kindern, viermal Oma. Eine, die alles wuppt, der nichts zuviel ist. Beliebt, hilfsbereit, das Leben ist schön. Bis ihr auf einmal Magenschmerzen zu schaffen machen. Das Ultraschall offenbart die fürchterliche Wahrheit, ein Tumor an der Bauchspeicheldrüse, Metastasen in der Leber. Es bleiben ihr nur noch ein paar Monate, schätzen die Mediziner.

Verena Welschof und Gisela Steinhauer kennen sich seit der Sexta, haben sich ewige Freundschaft geschworen. Die gilt es jetzt zu leben, gerade weil der Tod so nah ist. Sie schreiben sich Mails und irgendwann ist die Idee da, daraus ein Buch zu machen.

"Geschichten über das, was zählt", heißt das Buch im Untertitel. Was zählt sind die Familie, die Freunde, der Mut, die Situation vor ihnen nicht totzuschweigen. Die Freiheit, die eigene Beerdigung zu planen mit Traueranzeige und Musik. Die vielen Herzensbegegnungen, die kleinen und großen Zeichen von Liebe.

Niemand muss sich vor diesem Buch fürchten. Im Gegenteil. Denn, das hat Gisela Steinhauer auch noch gesagt in jenem Interview: "Auch wenn das Thema todernst ist – man muss beim Lesen immer wieder lachen, denn das Leben ist heiter." Man kann sich unbedingt auf dieses Buch freuen, weil es im Herzen bleibt. Und genau da gehört es auch hin.

Eine Rezension von Christine Westerman

Literaturangaben:
Gisela Steinhauer und Verena Welschof: Ich bin noch nicht weg
BoD - Books on Demand, 2024
144 Seiten, 16,99 Euro