Organisiert vom Deutschlandfunk, dem Deutschen Philologenverband und dem Deutschen Museumsbund findet seit 2008 ein Wettbewerb für junge Dichterinnen und Dichter statt. Dabei wird jungen Leuten zwischen zehn und zwanzig Jahren monatlich ein Thema vorgegeben, das sich an einem vorgegebenen Gedicht und Kunstobjekt orientieren kann.
Interessierte Jugendliche schicken ein Gedicht an den Deutschlandfunk. Eine Jury bestimmt die Preisträgerinnen und Preisträger des Monats, deren Gedicht im Deutschlandfunk gesendet wird. Nach Ende des Kalenderjahres werden dann aus zwölf Ausgezeichneten die Preisträger des Jahres wiederum von einer anderen Jury ermittelt, die zur Teilnahme am Poesiefestival in Berlin eingeladen werden. Soweit das Verfahren.
Die aktuelle Anthologie enthält neben den monatlich und jährlich ausgezeichneten Gedichten auch Erfahrungsberichte der zwölf jungen Leute, die am Poesiefestival in Berlin teilnehmen durften und in Schreibwerkstätten an ihren Gedichten arbeiten konnten.
So erzählt Patrick Seyfried, der mit seinem Gedicht "Kartographie" 2022 in Berlin mit dabei war, von den Begegnungen mit Anja Kampmann und Norbert Hummelt, die mit den jungen Lyrikerinnen und Lyrikern über ihre Texte sprachen. Liest man all die Erfahrungsberichte, so scheint das Unternehmen "Lyrix" auf begeisterte Resonanz gestoßen zu sein, was nicht für alle Projekte gelten dürfte, die der Deutsche Philologenverband (mit)organisiert.
Die durchweg starken und substantiellen Gedichte der jungen Leute zeigen, dass es viel zu entdecken gibt bei den jungen Menschen, die zudem von derartigen Kommunikations-Veranstaltungen wie "Lyrix" enorm profitieren.
Dass "Lyrix" auch noch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, soll hier nicht unerwähnt sein. Die jungen Dichterinnen und Dichter befinden sich auf der Überholspur – und wer will, kann in dieser Anthologie schon mal lesen, was sie können.
Eine Empfehlung von Matthias Ehlers
Literaturangaben:
Lyrix. Bundeswettbewerb für junge Lyrik.
Preisträger:innen 2021/22. Die Anthologie.