- Sendehinweis: Vesper | 13. April 2024, 17.04 - 19.00 Uhr | WDR3
Vesper I
Johann Walter veröffentlicht „Eyn geystlich Gesangk Buchleyn“
17:04 - 17:45 Uhr
Martin Luther war ein großer Liebhaber der Musik, und er wusste um ihre suggestive Kraft. Kein Wunder, dass sich das Gedankengut der Reformation unter anderem dank vieler prägnanter Lieder in Deutschland und den angrenzenden Ländern schnell verbreitete. Anfangs werden sie als Einblattdrucke verteilt – heute würde man von „Flyern“ sprechen. Aber das Jahr 1524 bringt eine Wende: Die ersten protestantischen Gesangbücher werden gedruckt. Zunächst liefern sie nur wenige Lieder mit Text und Melodie, dann veröffentlicht Johann Walter in enger Zusammenarbeit mit Luther ein erstes protestantisches Chorgesangbuch mit über 50 vier- bis fünfstimmigen Liedmotetten. Walters reizvolle und abwechslungsreiche Sätze gehören bis heute zum Repertoire vieler Kantoreien. Die erste Stunde der Vesper blättert in diesem inzwischen 500 Jahre alten „geystlich Gesangk Buchleyn“, und sie schaut auch darauf, wie sich jüngere Komponisten davon inspirieren ließen.
Von Helga Heyder-Späth
Die Musikstücke zur Sendung
Komponist:in | Titel / Länge | Interpret:in |
---|---|---|
Johann Walter | Ein feste Burg ist unser Gott (Liedmotette) (0:48) | Concerto Melante |
Johann Walter | Christ lag ynn todes banden (Liedmotette) (1:37) | Musica Ficta Leitung: Bo Holten |
Johann Walter | Christ lag ynn todes banden (Liedmotette) (1:42) | Musica Ficta Leitung: Bo Holten |
Johann Walter | Wir glauben all an einen Gott (Liedmotette) (4:54) | Capella de la Torre Leitung: Katharina Bäuml |
Johannes von Lublin | Deus, qui sedes super thronum (Intavolierung für Orgel) (5:00) | Felix Friedrich (an der Orgel in Schloß Wilhelmsburg, Schmalkalden) |
Johann Walter | Ein newes Lied wir heben an (Liedmotette) (5:26) | La Villanella Basel |
Caspar Othmayr | Ach Gott, vom Himmel sieh darein. Psalm (Bicinium) (1:49) | Franz Vitzthum (Countertenor) Dryades Consort |
Johann Sebastian Bach | Ach Gott, vom Himmel sieh darein, BWV 741 (für Orgel) (4:25) | Peter Kofler (an der Rieger-Orgel der Jesuitenkirche St. Michael, München) |
Johann Walter | Mit Fried und Freud ich fahr dahin (Liedmotette) (3:48) | Marie Luise Werneburg (Sopran) Mirko Ludwig (Tenor) Hermann Oswald (Tenor) Weser-Renaissance Bremen Leitung: Manfred Cordes |
Martin Luther | Ein feste Burg ist unser Gott (in der Ausführung mit Violine und Laute) (2:07) | per-sonat Leitung: Sabine Lutzenberger |
Vesper II
Barocke Violinmusik aus Frankreich
18:04 - 19:00
Skulptur in der Notre-Dame Kirche in Bordeaux
Ob als Soloinstrument, in der Kammermusik oder im Orchester, die Violine ist in der Musik überall präsent. Im Gegensatz zu Italien sind die Sonaten der französischen Barockkomponisten aber etwas freier gestaltet, oft gibt es mehr als drei oder vier Sätze, weil gerne auch Tänze aufgenommen werden. Jean-Marie Leclair gilt als einer der größten Violinvirtuosen seiner Zeit und hat viele Sonaten und Konzerte komponiert, darunter auch einige Sonaten für zwei Violinen ohne Basso continuo.
Eine kleine Auswahl der Violinmusik des französischen Barock stellt diese Vesper vor.
Von Christoph Barth
Die Musikstücke zur Sendung
Komponist:in | Werk / Länge | Interpret:in |
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Elisabeth-Claude Jacquet de La Guerre | Sonate Nr 2 D-Dur (für Violine und Basso continuo) (6:48) | La Beata Olanda |
Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville | Sonate e-moll, op. 2,1 (für 2 Violinen und Basso continuo) (9:49) | Ensemble Diderot Leitung: Johannes Pramsohler |
Jean-Marie Leclair | Sonate h-Moll, op. 12,1 (für 2 Violinen): I.Satz, Allegro ma poco II.Satz, Andante (8:43) | Florian Deuter (Violine) Mónica Waisman (Violine) |
Jean-Marie Leclair | Konzert A-dur, op. 10,2 (für Violine, Streicher und Basso continuo) (14:54) | Leila Schayegh (Violine) La Cetra Barockorchester Basel Leitung: Leila Schayegh |
Claude-Bénigne Balbastre | Sonate Nr. 1 G-Dur (für Violine und Cembalo) (9:18) | Johannes Pramsohler (Violine) Philippe Grisvard (Cembalo) |
Jacques Duphly | La de Valmallette (für Violine und Cembalo) (2:52) | Johannes Pramsohler (Violine) Philippe Grisvard (Cembalo) |