So wie die meiste elektroakustische Musik aus Spanien ist auch die von Eduardo Polonia in Deutschland seltsam unbekannt – selbst in Fachkreisen. Dabei hat er ein umfangreiches Oeuvre an zupackend-direkter Musik vorzuweisen, mit eindrucksvoll bildhaften Titeln. Und er ist durchaus auch international präsent: Er gewann nicht nur den renommierten Kompositionspreis in Bourges, sondern war dort auch jahrelang Jury-Mitglied.
Im Mittelpunkt seines Schaffens steht elektroakustische Musik in vielerlei Spielarten: Vom Tonbandwerk über elektroakustische Performances und experimentelle Hörspiele bis hin zur Improvisation mit elektronischen Musikinstrumenten. Ästhetische Ideologien oder stilistische Eingrenzungen sind seine Sachen nicht, im Zentrum steht für ihn die Freiheit. So nannte sich seine Improvisationsgruppe mit Horacio Vaggione und Luis de Pablo "Música electrónica libre": Freie elektronische Musik! Und kompositorisch stellte er sich so schöne Fragen, wie: "Was haben nur diese Sonnenblumen, dass sie immer nach Japan schauen?"
Eduardo Polonio
* En un eclipse, en un eclipse total, en un apagón general del Universo (1998)
* oficio (1969)
* Para una pequeña margarita ronca (1969)
Música electrónica libre
* Viaje (1972)
Eduardo Polonio
* La cocina de Leonardo da Vinci (1991)
* Cuenca (1988)
* Piedro (1996)
* Labrys (2007)
* Elle aimait les chevaux (1969)
* En realidad no (1969)
* Qué hacen todos estos girasoles mirando hacia Japón (2015)
Moderation: Reinhold Friedl
Montage: Katja Teubner
Redaktion: Frank Hilberg
