Adolf und Frieda Fischer im Arbeitszimmer des gerade errichteten Museums für Ostasiatische Kunst Köln, Oktober 1913.

Kein Leben wie im Märchen - Frieda Fischer und ihr Museum für Ostasiatische Kunst

Stand: 22.10.2021, 11:19 Uhr

Erst bestaunt und verehrt, dann von den Nazis verfolgt: Frieda Fischer-Wieruszowski; Mitbegründerin des „Museums für Ostasiatische Kunst“ in Köln.

Von Berit Hempel

Kein Leben wie im Märchen - Frieda Fischer und ihr Museum für Ostasiatische Kunst

WDR 3 Kulturfeature 13.11.2021 54:49 Min. Verfügbar bis 12.11.2099 WDR 3 Von Berit Hempel


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"Ein Leben wie im Märchen“ überschrieb 1974 eine Zeitung ihren Artikel zum 100. Geburtstag von Frieda Fischer und klammerte dabei den tragischen Teil ihres Lebens einfach aus. Als junge Frau war Frieda Fischer (1874-1945) mit ihrem ersten Mann Adolf mehrere Jahre durch Ostasien gereist. Das Ehepaar sammelte asiatische Kunstgegenstände und kaufte dort ein. Ausgestellt wurden ihre wertvollen Erwerbungen bald in einem eigens gebauten Museum für Ostasiatische Kunst in Köln. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes im Jahr 1914 übernimmt Frieda Fischer, sehr ungewöhnlich für die damalige Zeit, die Leitung des Museums. Rund zwanzig Jahre hütete sie die Schätze des Hauses, die zu einem großen Teil aus ihrer persönlichen Sammlung stammten. Dann werfen die Nationalsozialisten sie aus ihrem Amt und verbieten ihr grundsätzlich, das Museum zu betreten. Frieda Fischer hatte in zweiter Ehe den jüdischen Juristen Professor Alfred Ludwig Wieruszowski geheiratet. Verarmt und völlig rechtlos flieht das Ehepaar aus Köln. Frieda Fischer stirbt wenige Monate nach dem Tod ihres zweiten Mannes am 27. Dezember 1945 in Berlin.  

Ausstrahlung am 13. November 2021 um 12.04 Uhr
Wiederholung am 14. November 2021 um 15.04 Uhr

Von: Berit Hempel
Redaktion: Imke Wallefeld
Produktion: WDR 2021