Worum geht es?
"Aus dem Haus" erzählt die Geschichte einer Familie. Vater, Mutter, Tochter. Ja, durchaus autobiografisch, sagt Miriam Böttger in einem Interview, aber die Figuren entwickeln ein Eigenleben. Tun Dinge, die sie in der Realität vielleicht nicht getan hätten.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der erwachsenen Tochter, die in Berlin lebt und das Leben ihrer Eltern in Kassel aus der Ferne analysiert. Im Mittelpunkt ein Haus, ein sehr schönes Haus, aber nicht für die Mutter. Für sie ist dieses Haus "ein Scheißhaus, eine Bruchbude, ein Unglücksstempel".
Das Haus muss weg, ist schuld an allem. Vor allem an dem glanzlosen Leben, das sie darin führt. Als es verkauft ist, stellt sich allerdings keineswegs Erleichterung ein. Stattdessen Panik, das Leben droht zu einer noch größeren Katastrophe zu werden, als es ohnehin schon ist.
Über die Autorin
Miriam Böttger arbeitet als Journalistin beim ZDF. Schon seit ihrer Kindheit schreibt sie, hatte jedoch bislang keine Zeit, ihren Roman bei einem Verlag unterzubringen. Das hat sich mit der Veröffentlichung von "Aus dem Haus" geändert.
Was sagt Kritikerin Christine Westermann?
WDR 2 Literaturkritikerin Christine Westermann
Die Autorin nimmt die Macken dieser Familie mit lakonischer Gleichgültigkeit auseinander. Gnadenlos und doch irgendwie auch liebevoll, bitterböse und meistens sehr, sehr lustig. Ein bisschen Melancholie schwingt immer mit.
Ohne Vorwarnung teilt die Autorin herrlich böse nach allen Seiten aus. Das macht großen Spaß, vorausgesetzt, es trifft die anderen. Geschont wird niemand, vor allem das Konstrukt Familie mit seinen merkwürdigen Ritualen ist Miriam Böttger irgendwie verdächtig.
Der Roman ist eine irrwitzige Mischung aus Drama und Slapstick.
Für wen ist das Buch?
Ein Roman für alle, die sich auch mit ihrer Familie "herumschlagen".
Das Buch auf einem Blick:
Miriam Böttger
Aus dem Haus
224 Seiten
Verlag: Galiani Berlin
ISBN: 978-3-86971-305-2
Preis: 24 Euro
Kategorie: Roman