Milliardendeal von Eon und RWE: Bedeutung für Verbraucher

WDR aktuell 17.09.2019 Verfügbar bis 30.12.2099 WDR Von Kai-Hendrik Haß

EU-Kommission erlaubt Milliardendeal von RWE und Eon

Stand: 17.09.2019, 10:08 Uhr

  • EU-Wettbewerbskommission genehmigt Fusion
  • Eon übernimmt RWE-Tochter Innogy
  • Stellenstreichungen auf beiden Seiten

Die EU hat die Übernahme der RWE-Tochter Innogy durch den Energiekonzern Eon genehmigt. Eine Reihe von Zusagen durch Eon stellten sicher, dass der Zusammenschluss in den betroffenen Ländern "nicht zu einer geringeren Auswahl und höheren Preisen führen wird", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Dienstag (17.09.2019) in Brüssel.

EU genehmigt Fusion von Eon und Innogy

WDR Studios NRW 17.09.2019 00:17 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR Online


Keine Nachteile für Kunden

Eon übernimmt allein in Deutschland rund acht Millionen Kundenverträge und 40.000 Mitarbeiter – und wird damit auf einen Schlag quasi doppelt so groß wie bisher. Und der mit Abstand größte deutsche Energiekonzern: 15 Millionen Kunden-Haushalte wird Eon nach der Übernahme deutschlandweit mit Strom und Gas beliefern.

Trotzdem befürchten Verbraucherschützer für die Kunden keine gravierenden Nachteile: Steigende Strompreise durch die Übernahme seien unrealistisch, schließlich könne jeder Kunde weiterhin zwischen hunderten Tarifen verschiedener Anbieter wählen.

Bedenken kommen aber von Konkurrenten: Mehrere Stadtwerke und kleinere Versorger hatten vor der Marktmacht des neuen Energiemultis gewarnt. Denn Eon wird künftig auch zum größten deutschen Betreiber von Stromnetzen. In Zeiten niedriger Zinsen ist das eine lukrative Einnahmequelle.

Stellenstreichungen auf beiden Seiten

Deutliche Einschnitte wird es in jedem Fall für die Mitarbeiter geben: Vor allem in den Zentralen und Verwaltungsstandorten im Ruhrgebiet: Insgesamt 5.000 Stellen werden auf beiden Seiten gestrichen.

Noch immer wissen viele Mitarbeiter nicht, ob sie übernommen werden oder – etwa mit einer Abfindung – gehen müssen. Kündigungen soll es möglichst keine geben, darauf hatten sich Vorstand und Gewerkschaft verständigt.

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