Wolfsschutzzaun für Wildpferde in Dülmen

Stand: 23.08.2022, 20:00 Uhr

Rund 400 Wildpferde grasen friedlich im Merfelder Bruch zwischen Dülmen und Maria Veen. Das Gelände gehört der Herzog von Croy´schen Verwaltung. Die baut jetzt einen kilometerlangen Zaun, um die große Herde vor Wölfen zu schützen.

Von Detlef Proges

Der Wolf war bereits im Merfelder Bruch, berichtet Försterin Friederike Rövekamp. Sie kümmert sich für die Herzog von Croy´sche Verwaltung um die Wildpferde. Wildkameras hätten Bilder von Wölfen gemacht und es sei bereits Dammwild in der Wildpferdebahn gerissen worden. Die Pferde selbst wurden offenbar noch nicht angegriffen.

Zehn Kilometer Zaun

Der Bau des Zaunes für den Wolfschutz für die Wildpferde.

Der zwei Meter hohe Schutzzaun ist notwendig.

Doch der Wolfsschutzzaun sei nötig,  betont die Försterin. Das Mammutprojekt, wie sie es nennt, sei eine Vorsichtsmaßnahme. Wenn Wölfe in den Merfelder Bruch kämen, würden sie wahrscheinlich keine der Wildpferde reißen können.

Aber die große Herde würde in Panik geraten, die bisherigen Weidezäune durchbrechen und dann auf Bundesstraßen und Autobahnen rennen, wo es zu gefährlichen oder sogar lebensbedrohlichen Situationen kommen könnte.

Wolfsschutzzaun ist notwendig

Die Herzog von Croy´sche Verwaltung hätte gerne auf den Wolfsschutzzaun verzichtet. Der versperrt künftig einen Wander- und Radweg durch den Merfelder Bruch.

Die Försterin Friederike Rövekamp auf der Wildpferdewiese.

Försterin Friederike Rövekamp muss die Nachteile des Zauns in Kauf nehmen.

Und alles Wild, das größer als ein Hase sei, könne jetzt nicht mehr das Gelände verlassen oder in das Gelände hineinkommen, bedauert Försterin Friederike Rövekamp. Aber diese Nachteile müssten in Kauf genommen werden, da eine panische Pferdeherde eben sehr gefährlich sein könne.

Kosten von 750.000 Euro

Eine weltweit tätige Spezialfirma baut jetzt einen zehn kilometerlangen und fast zwei Meter hohen Zaun rund um das 400 Hektar große Gelände. Die Kosten von bis zu 750.000 Euro muss die Herzog von Croy´sche Verwaltung selbst übernehmen. Da der Merfelder Bruch nicht in einem offiziellen Wolfsgebiet liegt, gibt das Land keine finanziellen Zuschüsse.

Über dieses Thema berichten wir am 24.08.2022 um 19.30 Uhr in der Lokalzeit Münsterland im WDR Fernsehen.