Rund 80 junge Rekener üben den Ernstfall

Stand: 12.09.2022, 19:58 Uhr

24 Stunden im Einsatz waren am Wochenende junge Leute des DRK und der Jugendfeuerwehr in Reken im Kreis Borken. Beim so genannten "Rettungs-Wochenende" sollten sie Rettungseinsätze durchspielen.

Von Dennis Burk

Jo Wendtland weiß, dass etwas passieren wird, was er nicht weiß, was und wann. Warum soll es dem Jungen aus Reken anders gehen als erwachsenen Feuerwehrfrauen und -männern, die im Alltag jedes Mal überrascht werden?

Sieben Kinder und Jugendliche mit Helmen und rot-blauen Einsatzjacken blicken in die Kamera

Nachwuchs-Retter übten in Reken

Genau darum geht es beim 24-stündigen Rekener Rettungs-Wochenende von Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz: "Nachwuchskräfte auf alle Eventualitäten sensibilisieren, Arbeitsabläufe üben und für den Ernstfall gewappnet sein", sagt Christian Fiedler von der Rekener Feuerwehr. 

Die Routine kommt mit der Zeit

Auf den Ernstfall ist auch Louis Brüggemann gespannt. Der 15-Jährige von der Jugendfeuerwehr ist ebenfalls an diesem Wochenende dabei. Bevor es losgeht, stärkt sich der Rekener noch: Schnitzel in Paprika- oder Pilzsauce gibt es für ihn und die insgesamt 80 Teilnehmer in der Rettungswache im Rekener Ortsteil Maria Veen. 

Zuerst muss der "Jungarzt" los

Ein junger Mann liegt auf einer Trage, an seinem Arm ein Blutdruckmessgerät

Einsätze wurden simuliert

Dann kommt die erwartete Einsatzmeldung, zunächst nur für Jo, den "Jungnotarzt". Er muss zu einem Mehrfamilienhaus, dort findet er eine leblose Person vor, natürlich simuliert. Jo misst den Puls und übt unter anderem das Anlegen einer Infusion.

Jeder Handgriff wird kritisch von Stefan Niewerth beobachtet. Der Rotkreuzleiter hilft, wenn Jo oder Christiano-Amin, der "Fahrer" und "Assistent" des Notarztes, Fragen haben oder unsicher wirken.

"Ich bin total zufrieden mit den Jungs." Stefan Niewerth, DRK-Leiter in Reken

Was tun mit dem übergewichtigen Patienten?

Die Diagnose steht fest: Unterzuckerung. Dann stellt sich ein zusätzliches Problem heraus: Der "Patient" wiegt 120 Kilo, ein Abtransport aus der Wohnung wird kompliziert.

Ein Mann liegt auf einer Trage, die wiederum an einem Kran eines Einsatzfahrzeuges hängt

Über den Balkon wird abtransportiert

Jetzt berät sich Jo mit dem Rotkreuzleiter. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Feuerwehr kommen und den Patienten über den Balkon abtransportieren muss - und die ist dann auch bald da und erledigt diesen schwierigen Job, Jugendfeuerwehrmann Louis Brüggemann hilft mit - eine schweißtreibende Arbeit.

Die Faszination, Menschen zu helfen

"Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rotkreuzleiter lief heute super", beurteilt Christain Fiedler den Einsatz. Klar, es könne hier und da noch etwas optimiert werden.

Zufrieden und zudem beeindruckt zeigt sich Jungfeuerwehrmann Louis: "Es war richtig spannend", sagt der Rekener. Auf die Frage, was ihn am Job des Feuerwehrmannes so fasziniert, reißt der 15-Jährige die Arme auseinander und sagt mit glänzenden Augen: "Einfach alles! Mein Vater ist auch Feuerwehrmann und es macht Spaß, anderen Menschen zu helfen."