Die angespannte finanzielle Lage sorgt seit Monaten für Unruhe bei der Reiterlichen Vereinigung (FN) in Warendorf. Die Rede ist von einem Minus von fast einer Million Euro allein im vergangenen Jahr. Deshalb wurde ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer eingeschaltet, der dem Verbandsrat am Donnerstag (11.07.) seinen Bericht vorgelegt hat.
Sofortiger Rücktritt
Die anschließende Abstimmung bestätigte den Vertrauensverlust in die Führungsspitze. Die Mehrheit der Delegierten verweigerte Präsident Erbel und Finanzkurator Gerhard Ziegler die Entlastung. Beide kündigten darauf ihren Rücktritt an. "Ich wäre dem Verband gerne weiter vorgestanden. Doch jetzt ist das Buch für mich geschlossen, ich trete mit Ende des heutigen Tages zurück."
Erbel trat mit sofortiger Wirkung zurück
Erbel hatte 2021 die Nachfolge des 16 Jahre lang amtierenden Breido Graf zu Rantzau angetreten, der sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl gestellt hatte und im November 2022 an den Folgen einer Krebserkrankung starb.
Zukunft unklar
Wer den Reitern künftig als Präsident vorsteht, ist derzeit noch offen. An der Spitze des Präsidiums stehen nach Erbels Rücktritt unter anderem der Vizepräsident Sport, Harald Hohmann, und der Vize Zucht, Theo Leuchten.
Bilanz 2023: Minus verdoppelt
Im Frühjahr war bekannt geworden, dass die Reiterliche Vereinigung im vergangenen Jahr einen Verlust von rund 980.000 Euro gemacht hatte - mehr als doppelt so viel wie erwartet. Daraufhin war schon der Geschäftsführer Finanzen entlassen worden. Grund für das erhöhte Defizit seien unter anderem "Planungsfehler, die uns durchgegangen sind", sagte FN-Präsident Hans-Joachim Erbel.
Als Folge wurden laut Erbel "Einsparungen beschlossen, die zwar weh tun, aber im Sinne unseres satzungsgemäßen Auftrags vertretbar sind". Zu den Maßnahmen gehörten ein Einstellungsstopp, die Streichung von Bonuszahlungen und Veranstaltungen.
Der eingeschaltete Wirtschaftsprüfer bezeichnete am Donnerstag die wirtschaftliche Situation der FN als angespannt, aber nicht gefährdet. Es konnte weder eine Überschuldung noch eine Zahlungsunfähigkeit festgestellt werden. Allerdings bleibe die finanzielle Situation der FN, auch wenn sie aktuell unter Kontrolle ist, für die Zukunft anspruchsvoll.
Unsere Quellen:
- SID
- Reiterliche Vereinigung FN
- WDR-Reporter
Darüber berichten wir auch im Fernsehen in der Lokalzeit am 12.07.2024 um 19.30 Uhr