Warendorfer Rat soll über queere Ampelfiguren entscheiden

Lokalzeit Münsterland 24.10.2023 02:38 Min. Verfügbar bis 24.10.2025 WDR Von Markus Wollnik

Bald queere Ampelsymbole in Warendorf?

Stand: 24.10.2023, 20:41 Uhr

Sie sollen dazu beitragen, dass sich queere Menschen wohl und akzeptiert fühlen, neue, gleichgeschlechtliche Ampelsymbole in Warendorf.

Wer im Kreis Warendorf als Fußgänger die Straße überqueren möchte, trifft an der Ampel bisher auf klassisches Design. Ein Fußgänger in rot oder grün, hier und da ergänzt durch ein Fahrradsymbol, zeigt an, ob man gehen darf oder stehen bleiben muss. Geht es nach der Fraktion Die Linke/Die Partei soll sich das bald ändern.

Queeres Leben in der Stadt sichtbar machen

Ihre Forderung: Ampelmenschen statt Ampelmännchen. Zwei Männer, zwei Frauen oder auch Mann und Frau jeweils mit einem Herz dazwischen, Hand in Hand. Queere Piktogramme dieser Art könnten, so die Fraktion, dazu beitragen, dass sich queere Menschen wohl und akzeptiert fühlten.

Die Fraktion hat in einem Antrag vor dem Hauptausschuss gefordert, zwei Ampelanlagen der Stadt Warendorf entsprechend umzurüsten. Die eine befindet sich in der Nähe des Bahnhofs, die andere an der Kreuzung Milter Straße/Sassenberger Straße. Für diesen Bereich ist jedoch nicht die Stadt zuständig, sondern Straßen.NRW.

Ein Zeichen setzen

Mann in Interviewsituation

Selmar Ibrahimovic

"Alleine im Jahr 2022 wurden über 1000 Straftaten gegenüber queeren Menschen verübt. Wir haben uns dem Thema angenommen und wollen ein Zeichen setzen. Jeder soll sich in Warendorf willkommen fühlen." Selmar Ibrahimovic, Fraktion Die Linke/Die Partei, Kreisverband Warendorf

Bei den Bewohnern Warendorfs stößt die Idee jedenfalls auf Begeisterung. "Es könne", sagt eine Passantin, "sogar ein bisschen Schwung in die Stadt bringen." Für mehr Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Liebe brauche es die Ampelmenschen aber nicht zwingend, die sei sowieso da.

Der Hauptausschuss tagt am kommenden Montag

Ob die Idee der neuen Ampelmenschen tatsächlich umgesetzt wird, darüber wird am Montag im Hauptausschuss beraten. "In Anbetracht der städtischen Finanzlage sei ein solcher Antrag verwunderlich", so Frederik Büscher (CDU) In breiten Teilen der Bevölkerung sei gleichgeschlechtliche Liebe akzeptiert.