Hunde erschnüffeln Schweinepest

Stand: 25.07.2022, 13:27 Uhr

In Olpe werden zur Zeit Suchhunde ausgebildet, die tote Wildschweine finden sollen. Das ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die afrikanische Schweinepest. Das Training ist sehr aufwendig, gilt aber als wegweisend für ganz Deutschland.

Von Frank Strohdiek

Fiete kann es kaum abwarten, endlich von der Leine gelassen zu werden. Der kleine Münsterländer ist zwei Jahre alt. Mit seinem Herrchen Martin Klostermann-Schräder ist er von Greven nach Olpe gefahren. Hier lernt Fiete, wie er Wildschweine sucht und die Schweinepest erschnüffelt.

Mit Hunden auf der Suche nach der Schweinepest

Zwei Männer mit einem Hund

Suchhund Fiete im Einsatz mit seinem Herrchen

Noch sind es kleine Köder, die extra für die Hunde ausgelegt werden, die Fiete und andere mit Hilfe ihrer Nase finden. Irgendwann sollen es tote Wildschweine sein, die an der afrikanischen Schweinepest gestorben sind.

Es dauert nur eine knappe Minute, dann hat Fiete sein Ziel erreicht. Das ist gut. Weniger gut ist, dass der Münsterländer versucht, das Stück vom Wildschwein zu packen und zu seinem Herrchen zu bringen.

Wildschwein gefunden, reinbeißen verboten

"Das darf bei der afrikanischen Schweinepest auf keinen Fall passieren", erklärt Hundetrainer Olaf Müller. "Selbst angenagte Knochen sind bis zu 180 Tage infektiös. Der Boden rund um das Tier ebenfalls mehrere Monate."

Hundetrainer

Olaf Müller ist der Hundeausbilder

Damit die Hunde die Wildschweine oder Teile der Wildschweine nicht umhertragen, lernen sie in der Ausbildung ihrem Herrchen oder Frauchen ein Stück Gartenschlauch zu bringen. Das liegt neben den Kadavern. Später dann sollen sich die Hunde in einem Schlauch verbeißen, den sie an einem Spezialhalsband mit sich tragen.

Hartes Training während der Ausbildung

Die Hundestaffel besteht aus mehreren Gruppen. Sie sind verteilt über ganz NRW. Die Ausbildung findet in verschiedenen Städten statt und dauert sechs Monate. Die Hunde müssen regelmäßig trainieren, damit sie die Abläufe nicht vergessen.

Zwei Personen stehen, mit einem Hund, an einem Auto

Am Anfang machen die Hunde einen Geruchstest

In Kleingruppen werden die Hunde zu Beginn getestet. Mit einer computergesteuerten Geruchsbox wird überprüft, wie gut sie auf Wildschweingerüche reagieren und ob sie sich von anderen Gerüchen ablenken lassen. "Wenn sie richtig und schnell reagieren, gibt der Computer innerhalb von Zehntelsekunden eine Belohnung frei", erklärt Olaf Müller.

Erster Erfolg für Suchhund Fiete

Mann steht mit Hund in einem Wald

Am Ende des Tages erschnüffeln die Hunde den Kadaver

Am Ende des Trainingstages darf Fiete noch einmal nach dem Wildschweinköder suchen. Jetzt macht der Münsterländer alles richtig. Er entdeckt den Köder, greift sich das Stück vom Gartenschlauch und führt sein Herrchen Martin Klostermann-Schräder zur Fundstelle. Gute Voraussetzungen für weitere Trainingsdurchgänge.

Über dieses Thema berichtete der WDR am 25.07.2022 im Radio auf WDR 2 und im Fernsehen in der Lokalzeit Südwestfalen.