Frau kauft Weihnachtsbaum

Aktuelle Schätzung: NRW-Weihnachtsbaum-Preise stabil

Stand: 23.08.2024, 09:28 Uhr

Vor den ersten Lebkuchen in den Läden, kommt von den Erzeugern die frohe Botschaft: Die Weihnachtsbaum-Preise in NRW bleiben stabil!

"Wir werden uns voraussichtlich wieder in einem Korridor von 21 Euro bis 29 Euro pro Meter Nordmanntanne bewegen", schätzt Eberhard Hennecke vom Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger. Die Schätzung des Verbandes sah im vergangenen Jahr ähnlich aus und passte am Ende ganz gut.

Er kann es aber nicht flächendeckend versprechen: Einzelne Betriebe könnten mehr nehmen, weil sie gestiegene Kosten weitergeben. Nach der Weihnachtsbaumbörse in Nördlingen Mitte September, so Hennecke, wird sich zeigen, ob seine Kalkulation überall passt.

Fast nur noch Nordmanntannen

Weihnachtsbaumerzeuger Josef Trippe aus Schmallenberg bestätigt die Einschätzung. Auch Trippe geht davon aus, dass Kunden in diesem Jahr für eine Nordmanntanne in guter Qualität pro laufendem Meter zirka 25 Euro zahlen werden und liegt damit genau im Mittel der Verbandsschätzung.

Der Unternehmer hat selbst im Vorjahr noch zehn Prozent günstiger verkauft. Er produziert im Sauerland auf 300 Hektar. Gut 90 Prozent der mehr als 200.000 Bäume, die in diesem Jahr in den Handel kommen, sind Nordmanntannen. Die größten Abnehmer sind Baumärkte und andere Großhändler.

Große Preisunterschiede möglich

Das Bild zeigt Tannenbäume.

Vergleichen ist sinnvoll, denn es gibt nicht selten große Preisunterschiede.

Einige Baumerzeuger rechnen hingegen mit steigenden Produzentenpreisen zwischen fünf und 20 Prozent - je nach Größe, Sortierung und Händler. Das zeigt eine Umfrage einer branchennahen Marketingagentur bei 19 großen Weihnachtsbaumbetrieben im In- und Ausland.

Die Betriebe begründen ihre Preiserhöhungen mit deutlich höheren Lohn-, Material- und Transportkosten. Das könnten dann auch Verbraucherinnen und Verbrauchern zu spüren bekommen.

Weniger Anbauer, weniger Flächen, weniger Bäume

Doch nicht nur gestiegene Kosten führten zu Preisanstieg, sagt Trippe. Er kennt noch einen Grund für höhere Preise: "Viele Produzenten haben sich aus dem Baumanbau zurückgezogen, weil sie kaum noch oder gar kein Geld damit verdient haben."

Andere gehen in Rente und finden keinen Nachfolger, sagt Georg Feldmann-Schütte. Er leitet, ebenfalls in Schmallenberg, einen Forstbetrieb und verkauft überwiegend Nordmanntannen an Gartencenter.

Schlagzeug nehmen einem geschmückten Weihnachtsbaum

Der Baum im Wohnzimmer stammt meistens aus dem Sauerland.

In diesem Jahr erwartet er eine Ernte von etwa 50.000 bis 60.000 Bäumen. Auch Schütte rechnet für Verbraucher höchstens mit geringen Preissteigerungen: Im Endverkauf werde es wohl auf 19 bis 24 Euro pro Meter hinauslaufen, schätzt auch er.

NRW führend im Baum-Business

Nach Angaben des Branchenverbands werden zwischen 23 und 25 Millionen Weihnachtsbäume pro Jahr verkauft. Sie wachsen auf 30.000 Hektar. Der größte Teil davon liegt im Sauerland, denn mit rund sieben Millionen Bäumen ist NRW Hauptanbaugebiet.

Der Rest wird u.a. aus Dänemark und Polen importiert - doch der Anteil importierter Bäume ist in den letzten Jahren stark zurück gegangen. In Deutschland verkaufte Bäume waren immer öfter auch in Deutschland gewachsen.

Unsere Quellen:

  • dpa (Deutsche Presse Agentur)
  • Statistisches Bundesamt