Lüdenscheid bleibt vom Zugverkehr abgeschnitten

Stand: 24.08.2022, 16:47 Uhr

Mehr als ein Jahr nach dem Hochwasser gibt es für alle, die mit dem Zug nach Lüdenscheid wollen, keine Hoffnung auf eine schnelle Lösung.

Von Claudia Roelvinck

Die Bahn hat ihren Zeitplan vorgestellt. Demnach soll der Bahndamm in Schalksmühle bis Ende des Jahres fertig sein. Dann sind eineinhalb Jahre vergangen, seit die direkt benachbarte Volme ihn unterspült hat. Ganz schön viel Zeit, um rund 400 Meter Gleisbett wieder herzustellen.

Neue Stützwände für Langlebigkeit

Eine Bahnstrecke

Der Bahnverbindung Brügge mit dem markanten Stellwerk kann von Hagen aus auch in den nächsten Monaten nicht angesteuert werden

Doch so einfach ist das nicht, sagt Tobias Hauschild von der Bahn in Hagen. Es gehe nicht darum, den Schotter einfach wieder unter die Schienen zu stopfen. Zusätzlich werden zwei neue Stützwände gebaut, um sich gegen das nächste Hochwasser zu wappnen. "Der Bahndamm hält dann die nächsten hundert Jahre", ist Tobias Hauschild überzeugt.

Behelfsbrücke in Brügge ist kompliziert

Die Bauarbeiten

Der Riss ist deutlich zu erkennen: Der Strömungsteiler vor dem Mittelpfeiler ist abgebrochen, das Bauwerk wird unterspült

Eine andere Stelle macht viel größere Probleme. Erst Anfang Juli, also ein Jahr nach den Überflutungen, ist ein Schaden an der Eisenbahnbrücke unmittelbar vor dem Bahnhof Brügge aufgefallen. Ein so genannter Strömungsabweiser ist abgebrochen. Er soll den Brückenpfeiler vor zu großem Wasserdruck schützen. Jetzt ist der mittlere Pfeiler der fast 140 Jahre alten Steinbrücke nicht mehr tragfähig.

Noch ist unklar, wie lange die Bauarbeiten dauern

Eine Bahnstrecke

Genau auf der beschädigten Brücke in Brügge ist eine Weiche

Kann er stabilisiert werden oder muss eine Behelfsbrücke her? Eine Antwort darauf will die Bahn bis Ende des Jahres prüfen. Das Problem: mitten auf der Brücke ist eine wichtige Weiche für den Abzweig nach Lüdenscheid.

Wie lange es dauern wird, bis wieder Züge von Hagen nach Lüdenscheid fahren können, da will sich die Bahn lieber nicht festlegen. "So schnell wie möglich", heißt es. Das kennen die Menschen im Märkischen Kreis schon von einer anderen Brücke.