Greven hilft der Ukraine: Verein bringt Klinik-Inventar nach Dnipro

Lokalzeit Münsterland 05.04.2024 02:28:00 Std. Verfügbar bis 05.04.2026 WDR Von Heike Zafar

Krankenhausbetten für zerbombtes Dnipro

Stand: 05.04.2024, 16:43 Uhr

Claus Overfeld und seine Mithelfer aus Greven haben einen ganzen LKW mit Krankenhausutensilien in die Ukraine geschickt. Das Material stammt aus einem Krankenhaus in Solingen, das geschlossen wurde. In der Stadt Dnipro wird es gerade dringend gebraucht -  in dieser Woche hatte es dort heftige Angriffe gegeben.

30 Krankenhausbetten, Rollstühle, OP-Liegen und –Lampen und kistenweise Verbandsmaterial: Es ist erstaunlich, was alles in den großen LKW passt, der zwei Stunden später nach Dnipro starten soll.

Claus Overfeld

Claus Overfeld packt Kisten für den LKW

Claus Overfeld hat die Mitglieder des Vereins „Greven hilft der Ukraine“ zusammengetrommelt,  um den Laster zu beladen. Krücken, Gitterbettchen, Windeln für Erwachsene -  die gesammelten Spenden aus der Krankenhausauflösung lassen erahnen, wie die Situation am Zielort ist.

Hilfe nach Bombenangriffen dringend benötigt

Dnipro, knapp 400 Kilometer östlich von Kiew,  war in dieser Woche Ziel von russischen Bombenangriffen. Dabei wurde unter anderem ein Kindergarten getroffen. Mindestens 18 Menschen sollen verletzt worden sein, darunter fünf Kinder.

„Wenn man einmal gesehen hat, wie die Soldaten im Krankenhaus in Charkiv auf Iso-Matten auf dem Boden liegen, kann man gar nicht anders, als zu helfen.“ Claus Overfeld, "Greven hilft der Ukraine"

Claus Overfeld packt Kisten mit Oberbetten und Kissen auf den LKW: „Die sind sofort einsetzbar und brauchen keine Bettwäsche“, sagt er und man spürt, wie sehr er sich darüber freut.

Roman Jarovji ist selbst Ukrainer. Er hat den LKW nach Greven gebracht, auf dem Rückweg eines Transports in die Niederlande. Da passt es gut, dass die Ladefläche frei ist für die Krankenhausutensilien. Denn in der Ukraine werden die Spenden aus Greven für den Aufbau eines Not-Lazaretts dringend gebraucht.

Weiter Hilfe für Ukraine in Planung

Gepackte Kartons mit Krankenhausutensilien

Dabei ist die Lagerhalle des Vereins am Rande von Greven auch nach der Beladung des LKW noch gut gefüllt: eine Herz-Lungenmaschine, ein Ultraschallgerät und eine Reinigungsvorrichtung für OP-Besteck haben nicht mehr auf den LKW gepasst. Sie gehen erst das nächste Mal mit.

Nach drei Tagen Fahrtzeit meldet sich Roman Jarovji aus Dnipro. „Die Lage hier ist nicht gut“, erzählt er in gebrochenem Englisch am Telefon. Die Bomben hätten Häuser zerstört. Demnächst, vielleicht in ein paar Wochen, wird er wohl wieder einen LKW von Greven in die Ukraine fahren. Denn in Köln wird ein Krankenhaus aufgelöst, sagt Claus Overfeld, „und dann dürfen wir wieder räumen.“

Unsere Quellen:


  • Verein "Greven hilft der Ukraine"
  • Reporterin vor Ort

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