"Kein Brot für Nazis": Diskussion um Haltung gegen Rechts
Lokalzeit OWL. 30.01.2024. Verfügbar bis 30.01.2026. WDR. Von Fynn David Just.
Herford: Beschimpfungen nach Aktion gegen Nazis
Stand: 30.01.2024, 20:04 Uhr
"Kein Brot für Nazis" war die Aktion einer Bäckerei in Herford. Damit hat sie in Zeichen für Toleranz und die Demokratie gesetzt - und wurde angegriffen.
Es gebe unzählige Beschimpfungen über Facebook, sagt ein Sprecher der betroffenen Bäckerei. Das Unternehmen stehe weiterhin hinter seiner Aussage: Hass, Rassismus und Intoleranz bedrohten die Demokratie, allerdings wurde die Aktion inzwischen beendet.
Öffentlich äußern möchte sich das Unternehmen nach den Erfahrungen in den sozialen Medien nicht mehr. Die Angst und Verunsicherung der Mitarbeiter seien groß.
"Kein Bier für Nazis"
Erdal Kolcu äußert sich klar
Ganz anders reagiert ein Bielefelder Schnellimbiss. "Kein Döner für Nazis" oder "Kein Bier für Nazis" steht auf den Schildern. Ein Foto veröffentlichte der Imbissbetreiber auf Facebook. Für Geschäftsführer Erdal Kolcu ein klares Statement, gerichtet gegen die AfD und "Remigrationspläne" rechtsextremer Gruppen.
Diskussionen über gesellschaftliche Grenzen
Wunsch, das Verhalten zu ändern
Die öffentlichen Aussagen verfolgten ein klares Ziel, erklärt der Bielefelder Konfliktforscher Prof. Jonas Rees: "Solche Aktionen dienen der Vermittlung von Regeln, nach denen wir wünschen, dass andere sich verhalten." Natürlich könne jeder entscheiden, wem er was verkaufe, eine Gesinnungsprüfung sei aber Quatsch. Und das sei auch nicht gemeint.
Neu sei aber, mit solchen Aktionen sei aktiv zu sagen, 'ich teile diese Meinung nicht', so Rees. In den letzten Jahren habe die Gesellschaft zum Teil verschlafen, klare Signale zu setzen.
Über das Thema haben wir am 30.01.2024 im WDR Hörfunk in der WDR2-Lokalzeit sowie im WDR Fernsehen berichtet: Lokalzeit OWL.