Wo geht die ICE-Strecke Bielefeld-Hannover künftig her? Lokalzeit OWL 10.10.2024 03:15 Min. Verfügbar bis 10.10.2026 WDR Von Christian Michel

Wo geht die ICE-Strecke Bielefeld-Hannover künftig her?

Stand: 11.10.2024, 16:04 Uhr

Die zwölf möglichen Varianten für die geplante ICE-Verbindung zwischen Bielefeld und Hannover werden gerade kontrovers diskutiert. Mehr als 300 Hinweise und Anmerkungen zu den einzelnen Trassen bei der Bahn schon eingegangen. An besonders diskutierten Punkten verschaffen sich Planer der Bahn aktuell einen Eindruck vor Ort.

Von Christian Michel

Projektleiter Marvin Jekel und Trassierer Nils Kallina schauen auf ein 18 Meter hohes und 400 Meter langes imposantes Bauwerk. Der Schildescher Viadukt, ein Brückenbauwerk in Bielefeld, auf dem die viergleisige Bahnstrecke Hamm-Minden über das Johannisbachtal führt. Mit den Erkenntnissen vor Ort erhoffen sich die beiden 29-Jährigen, besser mit den Menschen aus der Projektregion ins Gespräch zu kommen.

Denn das Vorhaben der Bahn um den Obersee und am Johannisbachtal dürfte die Diskussionen in den kommenden Monaten noch verschärfen. Hier favorisiert die Bahn einen Neubau, der parallel zur bestehenden Trasse und dann durchs Tal verlaufen soll. Anders ließen sich die Ziele des Bundes nicht erreichen. Groß ist die Sorge vieler Menschen vor den Auswirkungen auf das Naherholungsgebiet.

Mehr als 300 Hinweise sind bei der Bahn schon eingegangen

Marvin Jekel und Nils Kallina schauen sich mögliche Trassenverläufe vor Ort an | Bildquelle: WDR / Christian Michel

"Wir haben erst vor wenigen Tagen mit Menschen hier über die Vor- und Nachteile diskutiert. Am Ende ist es ein Abwägungsprozess. Wir wollen die Auswirkungen auf Wohngebiete möglichst geringhalten, aber auch auf das Naherholungsgebiet", sagt der technische Projektleiter Marvin Jekel. "An dieser Stelle ist der Neubau ein Nachteil, an anderen Bereichen gibt es dafür Vorzüge durch Tunnel. Das Johannisbachtal können wir aber nur mit einer Brücke überspannen", ergänzt Trassierer Nils Kallina.

Kommunen lehnen Pläne der Bahn ab

Die Deutsche Bahn hatte im August zwölf Varianten für den Ausbau der ICE-Strecke vorgestellt. Das Ziel: Die Fahrzeit zwischen Bielefeld und Hannover 31 Minuten zu verkürzen. Ein breites Bündnis der betroffenen Kommunen lehnt die Pläne der Bahn vehement ab. Von den zwölf Trassenvarianten sollen bis nächstes Jahr nur noch einige übrig bleiben, mit denen dann weitergeplant wird.

Unsere Quellen:
Projektleiter Marvin Jekel und Trassierer Nils Kallina