Haus als Tempobremse für Autos in Welver
Stand: 22.08.2024, 17:56 Uhr
Eine Gastronomin in Welver-Dinker im Kreis Soest hat ein denkmalgeschütztes Haus gekauft und restauriert. Damit wollte die Welveranerin den alten Ortskern erhalten und den Verkehr im Dorf ausbremsen. Dafür gab es jetzt einen Preis von der Stiftung "Kleines Bürgerhaus".
Vor vier Jahren beschloss Ange Pier-Ribbert, das Gebäude an der Landesstraße 670 in Welver-Dinker zu kaufen. Das denkmalgeschützte Haus drohte restlos zu verfallen. Ihre Angst war groß, dass die Gemeinde das Haus erwerben würde und die Straße auch an dieser Stelle verbreitert werden könnte.
Haus als Tempobremse
Die Landesstraße wurde in den 70er Jahren für heutige Verhältnisse mit 8,7m sehr breit gebaut. Ein Fachwerkhaus wenige Meter weiter wurde schon damals dafür abgerissen.
Ange Pier-Ribbers vor dem denkmalgeschützen Haus in Welver-Dinker
Die Engstelle durch das denkmalgeschützte Haus von Ange Pier-Ribbert misst dagegen gerade mal 5 Meter. Sie zwingt Auto und vor allem Lkw-Fahrer, langsam zu fahren. Das ist der heute 61-jährigen Gastronomin sehr wichtig. Schließlich liegt ihr Gasthof Witteborg quer gegenüber.
Preis von der Stiftung "Kleines Bürgerhaus"
Die Stiftung "Kleines Bürgerhaus" erklärte bei der Preisverleihung, das Haus sei ein Zeugnis bürgerlichen Widerstands gegen eine verfehlte Verkehrsplanung. Die Landesstraße 670 zwischen Soest und Hamm wurde fast nur im Ort Welver-Dinker so breit gebaut.
"Damit habe man das Dorf in zwei Teile zerschnitten", bedauert Ange Pier-Ribbert. Jetzt hat sie mit der Restaurierung des denkmalgeschützten Hauses die Engstelle auf lange Zeit gesichert.
Unsere Quellen:
- WDR Reporter vor Ort
- Ange Pier-Ribbert
- Stiftung "Kleines Bürgerhaus"