Zwei Männer heben eine alte Statue an.

"Forum der Völker": Eine Weltreise geht zu Ende - und startet neu

Stand: 28.10.2024, 17:00 Uhr

Das "Forum der Völker" in Werl war mit 15.000 Exponaten eines der größten Missionsmuseen in Deutschland. Nun ist Schluss.

Von Heinrich ButtermannHeinrich Buttermann

"Kommen Sie mit auf eine besondere Weltreise", so hatte der Leiter Pater Reinhard Kellerhoff oft seine Besuchergruppen begrüßt. Totenmasken aus Afrika, 3.000 Münzen - einige mehr als 2.500 Jahre alt - aus China, Keilschriften aus Mesopotamien, eine Mumie. Das Leid der Bevölkerung in den ärmsten Gegenden der Welt war Pater Kellerhoff wichtig.

Eintauchen in unterschiedliche Kulturen

Wer durch das verwinkelte moderne Museumsgebäude in der Werler Altstadt zog, konnte in ganz unterschiedliche Kulturen eintauchen. Mit dem Tod des längjährigen Leiters und dem Rückzug des Franziskaner-Ordens aus Werl begann das Ende der großen Ausstellung.

Ein Ausstellungsraum im Museum

Das "Forum der Völker" in Werl

Seit fünf Jahren sind die Räume in der Kleinstadt im Kreis Soest geschlossen. Ein ambitionierter Rettungsversuch mit Hilfe von heimischen Unternehmen scheiterte. Jetzt werden die Sammlungen vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) übernommen.

Zukunftsidee: "Sammlung ohne Haus"

Vom Ausmaß und der Qualität der Stücke ist die stellvertretende Direktorin des LWL-Museums für Kunst und Kultur und dem Westfälischen Landesmuseum in Münster überwältigt. Eine riesige Schatztruhe und auch eine Wundertüte liegen vor Dr. Tanja Pirsig-Marshall.

Es ist eine unwahrscheinlich umfassende Sammlung - vor allem aus so vielen unterschiedlichen Ländern. Ich muss sagen, ich bin immens beeindruckt (...). Dr. Tanja Pirsig-Marshall, stellvertretende Museumsdirektorin

Das alles aufzunehmen und einzuordnen werde wohl fünf Jahre dauern. Aber so schnell wie möglich sollen erste Stücke in anderen Häusern und Ausstellungen zu sehen sein - als "Sammlung ohne Haus".

Über dieses Thema berichten wir am 28.10.2024 auch im WDR Fernsehen: Lokalzeit Südwestfalen.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort