Um 18 Uhr wollen sie nochmals Flagge zeigen - die Gegner des Bauprojektes Brunsheide in Leopoldshöhe. Direkt bevor der Rat das umstrittene Bauprojekt beschließen will, werden sie vor dem Rathaus demonstrieren.
Ihr Protest richtet sich gegen ein großes neues Baugebiet. 220 Wohnungen und zwei Parkhäuser sollen in Brunsheide entstehen. Fast 700 Menschen sollen in den neuen Häusern später wohnen, verteilt auf bis zu vier Stockwerke.
Was wäre die Alternative?
Leopoldshöhe grenzt im Westen an Bielefeld. Wohnraum fehlt auch hier. Den Projekt-Gegnern aus der Nachbarschaft gehen die Planung aber zu hoch hinaus. Hier stehen viele Einfamilienhäuser.
Die Kritiker der Bebauungspläne kämpfen für die dörfliche Struktur von Leopoldshöhe.
Deren Bewohner befürchten, dass die Infrastruktur so viel mehr Menschen nicht versorgen kann. Schon jetzt gebe es zu wenig Ärzte, Kita-Plätze und Busverbindungen, klagen sie.
Die Nachtbusverbindung nach Bielefeld steht jedoch mangels Nachfrage immer wieder zur Disposition, berichtet die Lokalzeitung.
Kostenrisiko durch Bau oder durch Planungsstopp?
Die Kritiker sehen ein Haushaltsrisiko für die Gemeinde, weil Leopoldshöhe die Bauerschließungskosten vorfinanzieren müsse. Das Land NRW hat 5,6 Millionen Euro Bauförderung jedoch bereits zugesagt.
Leopoldshöhe hat einen eigenständigen Liegenschaftsbetrieb, über den das Ganze abgewickelt wird. Würde die Bauplanung jetzt noch scheitern, bliebe dieser dann laut Lokalzeitung tatsächlich auf bereits entstandenen Kosten sitzen.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Leopoldshöher Nachrichten
