Abgesägter Baumstumpf am Siegufer

Anklage nach Baumfällaktion am Siegufer

Stand: 18.05.2022, 11:45 Uhr

Wegen einer spektakulären Baumfällung in der Siegener Innenstadt hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Eine Künstlergruppe hatte als politisches Statement eine Silberweide abgesägt.

Die Kunst-Aktion im Juli 2021 war eigentlich als Stadtführung angemeldet. Am Siegufer griff dann einer der Teilnehmer zur Motorsäge und fällte den Baum. Dazu spielte Streichermusik.

Aktion sorgt für Unverständnis

Die jungen Künstlerinnen und Künstler nannten die Aktion eine "Antuung" und erklärten, sie wollten so gegen das Abholzen von Bäumen und die Missstände in der Waldwirtschaft demonstrieren.

Das hatte für viel Ärger und Unverständnis in der Bevölkerung gesorgt. Der Sprecher des deutschen Kunstrates, Wolfgang Suttner, sah in der Aktion eine Gefährdung der Kunstfreiheit. Kunst dürfe Vieles, aber nicht zerstören.

Staatsschutz eingeschaltet

Da es sich um eine politisch motivierte Aktion handelte ermittelte der Staatsschutz gegen eine 24-jährige Frau und einen 29-Jährigen. Wie es weiter geht, muss nun das Gericht klären. Die gefällte Weide wurde aber bereits ersetzt. Die Stadt Siegen hat einen neuen Baum gepflanzt.

Die Lokalzeit Südwestfalen berichtet darüber am 18.05.2022 auch im Fernsehen und im Hörfunk.