30 Jahre Abschiebegefängnis Büren

Bad Lippspringe: Abschiebehäftling flüchtet aus Klinik

Stand: 30.08.2024, 10:39 Uhr

Ein Geflüchteter, der abgeschoben werden soll, ist aus in einer Klinik in Bad Lippspringe geflohen und seitdem verschwunden.

Aus der Karl-Hansen-Klinik in Bad Lippspringe war am Mittwoch ein Geflüchteter, der bereits in Abschiebehaft saß, aus dem Fenster gesprungen und entkommen. Die Polizei Paderborn hat den Mann gesucht, auch mit dem Einsatz von Spurhunden. Bislang vermeldet sie keinen Erfolg. Er ist zur Fahndung ausgeschrieben.

Der Geflüchtete hatte zuvor in Düsseldorf gelebt, ist dann aber nach Büren in die Abschiebehaftanstalt überstellt worden. Von dort soll er wegen eines Tuberkulose-Verdachts in die Karl-Hansen-Klinik nach Bad Lippspringe gebracht worden sein. Von dort floh er. Von der Klinik heißt es indessen: "Wir haben eine Computertomografie der Lunge durchgeführt und festgestellt, dass keine Tuberkulose vorhanden ist."

Bad Lippspringe: Abschiebehäftling flüchtet aus Klinik

WDR Studios NRW 30.08.2024 00:41 Min. Verfügbar bis 30.08.2026 WDR Online


Identität bislang nicht geklärt

Bislang haben sich die zuständigen Behörden noch nicht zu dem Fall geäußert. Weder die Nationalität, noch die Abschiebegründe oder wie es zu der Flucht kommen konnte, ist klar.

Auch, warum der Mann in die Abschiebehaft sollte, ich nicht bekannt. Die Abschiebehaftanstalt in Büren ist die größte in Deutschland. Generell nimmt die Einrichtung ausreisepflichtige Menschen auf, die aufgrund eines richterlichen Beschlusses unterzubringen sind. Im Schnitt bleiben die Menschen 19 Tage in Haft.

Behördliche Zuständigkeiten

Für den geflohenen Geflüchteten war anfangs die Zentrale Ausländerbehörde (ZAB) Düsseldorf zuständig. Die hat zuletzt auch die Fahndung ausgeschrieben. Nach einem Amtshilfegesuch hatte die ZAB Bielefeld jedoch den Geflüchteten übernommen; im Anschluss kam er nach Büren.

Unsere Quellen:

  • Polizei Paderborn
  • Karl-Hansen-Klinik in Bad Lippspringe