Große, hinterleuchtete Plakate: Zu sehen sind Figuren und Szenen aus Märchen und Popkultur. Vom antiken römischen Mosaik bis zu einem Werk im Jugendstil ist alles dabei.
40 Gemälde - kein Maler
Eine künstliche Intelligenz hat sämtliche Bilder erschaffen. Kein Pinselstrich wurde von einem Menschen gemacht. Lediglich das Motiv und die Stilrichtung hat ein Mensch vorgegeben.
Dafür werden Schlüsselwörter am Computer eingegeben. Sie legen Bildgestaltung und Szene fest. Auf dieser Grundlage errechnet ein Algorithmus völlig neue Bilder, die es so noch nie gegeben hat. Anhand einer großen Menge von Kunstwerken und Fotos hat dieser gelernt, wie Menschen, Tiere und Gegenstände in verschiedensten Stilen auszusehen haben.
Kleine Ungereimtheiten
Auf den ersten Blick sehen fast alle Bilder in der Ausstellung überzeugend aus. Erst wenn man genauer hinsieht, erkennt man kleine Ungereimtheiten. Eine typische Fehlerquelle sind die Hände. Dort generiert die künstliche Intelligenz oft zu viele Finger pro Hand.
Besonders wenn Menschen abgebildet sind, fallen auch die Augen immer wieder auf. Häufig schauen sie in unterschiedliche Richtungen oder zeigen falsche Lichtreflexe. Bis auf einige wenige lassen sich die meisten Bilder so als KI-generiert identifizieren.
Antworten auf alles
Neben den Bildern sind auch sämtliche Beschreibungstexte in der Ausstellung von einer künstlichen Intelligenz geschaffen. In einem gesonderten Raum soll sie außerdem die wichtigen Fragen im Leben beantworten. "Gibt es einen Gott?", "Wer war die bedeutendste Person der Geschichte?" oder "Ist KI eine bessere Künstlerin als der Mensch?"
Antworten hat die KI zu jeder dieser Fragen - aber nicht immer gute. Und das ist auch so gewollt. "Wir möchten mit der Ausstellung zeigen, was künstliche Intelligenz schon kann. Aber eben auch, was sie noch nicht kann", sagt Museumsleiter Hendrik Tieke.
Die Ausstellung läuft noch bis Ende Juli. Entstanden ist sie in Kooperation mit dem Museum Eulenburg im niedersächsischen Rinteln. Dort sind gleichzeitig noch weitere KI-generierte Bilder zu sehen.
Über dieses Thema berichtete der WDR am 15.02.2023 in der Lokalzeit auf WDR 2.