Liebevoll kümmert sich Svenja Diestelmeyer um die beiden drei Tage alten Rehkitze. Sie zieht sie mit der Flasche groß, doch lieber wäre es ihr, die beiden könnten noch bei ihrer Mutter sein.
"Für die Tiere geht es um Leben und Tod"
Svenja Diestelmeyer ist spezialisiert auf die Pflege von Findelkindern. Immer wieder komme es zu gut gemeinten Rettungsversuchen. "Das macht micht traurig und auch wütend. Für die Tiere geht es um Leben und Tod", sagt sie. Sie wisse, dass es die Menschen nur gut mit den Tieren meinen. Doch sie anfassen und gar mitzunehmen, sei genau das Falsche.
Die Mutter nimmt die beiden Kleinen nun nicht mehr an. Aus Svenjas Erfahrung liegen die Überlebenschancen bei der Aufzucht mit der Flasche etwa bei 50 Prozent. Deswegen ist das für sie die absolute Notlösung.
Tipp: Im Zweifel Experten fragen
Dass die Kitze alleine waren, als die Kinder sie fanden, sei laut Jäger Jobst Weitkamp ganz normal. "Die Ricke haut immer ab, die kommt nur alle zwei Stunden wieder, um zu säugen", sagt der Fachmann.
Für den Laien sei es kaum möglich, zu merken, ob den Rehkitzen etwas fehle. Sobald man unsicher sei, solle man die zuständigen Jäger oder Förster fragen, anstatt selbst aktiv zu werden.