Schneebedeckte Kapelle mit beleuchtetem Tannenbaum daneben

Weiße Weihnachten - gibt's das überhaupt noch?

Stand: 17.12.2022, 16:37 Uhr

Kurz vor Weihnachten ist es vorbei mit der Kälte, die Temperaturen steigen wieder. Die Aussicht auf weiße Weihnachten rückt damit in weite Ferne. Schade eigentlich. Und warum ist das so?

Am Montag besteht zwar nochmal Glatteisgefahr - dennoch ist klar: Es wird wieder wärmer, die Tage mit klirrenden Minustemperaturen in NRW sind dann erstmal vorbei. Die Vor-Weihnachtswoche wird windig, regnerisch - und vor allem mild. Leider heißt das: Die Chance für weiße Weihnachten schmilzt im wahrsten Sinn des Wortes dahin - sagt WDR-Meteorologe Jürgen Vogt.

Aber eigentlich hat man ja kaum noch damit gerechnet, denn: Der letzte Winter, in dem weite Teile NRWs wirklich im Schnee versanken, war 2010 - vor mehr als zehn Jahren also. Da lagen am ersten Weihnachtstag sogar in der Metropole Köln 23 Zentimeter Schnee, in Aachen waren es 35 Zentimeter. Die Tageshöchsttemperatur in Köln betrug knackige minus drei Grad. Ein Jahr darauf schien am selben Tag mit zehn Grad schon der Frühling vor der Tür zu stehen - ähnlich die folgenden Jahre.

Weiße Weihnachten ohnehin selten

Die knallharte Wahrheit ist nämlich: Tatsächlich sind weiße Weihnachten in NRW grundsätzlich eher unwahrscheinlich. Sagt Wettermann Jürgen Vogt. Dafür gibt es Gründe. Zum einen lag und liegt NRW im Einflussbereich der Nordsee. Heißt: Da der Wind hierzulande meist von Westen kommt, ist er meistens mild temperiert - aufgewärmt durch das frostfreie Meerwasser. Folglich seien zumindest im Flachland bei uns weiße Weihnachten sehr selten.

Dazu komme seit einigen Jahren der Einfluss des Klimawandels, der den Trend zu milderen Wintern verstärkt und die Chance auf Schnee an Weihnachten weiter sinken lässt. Selbst in den Mittelgebirgen - wie Sauerland oder Bergisches Land -, wo in den Wintern dann doch öfter mal alles weiß ist, werde es durch die Erderwärmung künftig seltener weiße Weihnachten geben, sagt Vogt.

Stimmt die Erinnerung wirklich?

Und den letzten Zahn in Sachen weiße Weihnachten zieht Vogt uns mit dem Umstand der trügerischen Erinnerung: Auch bei ihm habe sich das Bild verfestigt, man sei früher vor den Toren Kölns immer im Winter Schlitten gefahren - obwohl es zu diesem Highlight vielleicht ein, zwei Mal gekommen ist. Hunderte Tage Nieselregen filtere das Hirn dagegen schnell mal weg.

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Planet Wissen 28.12.2022 58:06 Min. UT Verfügbar bis 10.02.2025 ARD-alpha

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