Tausende Hektar bewaldetes Hügelland im Nordwesten Spaniens sind durch einen Waldbrand verbrannt.

Waldbrände wüten in Südeuropa - wie hoch ist die Gefahr in NRW?

Stand: 11.07.2022, 13:56 Uhr

In Portugal, Spanien und Frankreich brechen wegen einer Hitzewelle und der anhaltenden Dürre seit Wochen Waldbrände aus. Auch in NRW gibt es ein großes Risiko für Waldbrände.

Portugal wird derzeit von einer Hitzewelle und Dutzenden Feuern heimgesucht. 36 Waldbrände seien im ganzen Land aktiv, teilte der Zivilschutz am Montag mit. Nach verschiedenen Schätzungen wurden im beliebten Urlaubsland in den vergangenen Tagen zwischen 2.000 und 2.500 Hektar Wald zerstört. Das entspricht einer Fläche von circa 2.800 bis 3.500 Fußballfeldern.

Im Land gilt seit Montag der dritthöchste Notstand. Die Waldbrandgefahr wird von einer seit Wochen anhaltenden Dürre begünstigt, die die Natur ausgetrocknet hat.

Auch in anderen südeuropäischen Regionen brennen zur Zeit Wälder, zudem führt die Dürre zu austrocknenden Flüssen und Trinkwasser-Knappheit.

Brandursache zu 99 Prozent der Mensch

Deutschland und insbesondere NRW sind in diesem Jahr bisher von derartigen Ereignissen verschont geblieben. Hierzulande ist das Risiko für Waldbrände im März und April am höchsten, wenn es viele abgestorbene Bäume, Sträucher und Gräser gibt, die leicht brennen. Zudem fällt in dieser Jahreszeit besonders wenig Regen. Hitze spielt bei der Entstehung von Waldbränden, die laut WDR-Wetterexperte Jürgen Vogt zu 99 Prozent durch Menschen verursacht werden, eine untergeordnete Rolle.

Waldbrandgefahr in NRW

Aktuell sind allerdings auch in NRW die Rahmenbedingungen für Waldbrände gegeben, weil es schon länger nicht mehr anhaltend geregnet hat. "Die oberste Bodenschicht von etwa 50 Zentimetern ist dadurch knochentrocken", sagt Vogt.

Anfällig für fahrlässig verursachte Brände seien damit vor allem ausgetrocknete Wälder und Wiesen. In seltenen Fällen kann bei einem trockenen Gewitter auch ein Blitzeinschlag einen Brand auslösen.

Waldbrände vermeiden

Die allermeisten Waldbrände lassen sich vermeiden, wenn alle ein Mindestmaß an Vorsicht walten lassen. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) hat Tipps zusammengestellt, mit denen jeder Einzelne die Wälder schützen kann.

  • Nicht rauchen: In Nordrhein-Westfalen ist das Rauchen im Wald vom 1. März bis zum 31. Oktober streng verboten. Autofahrer sollten auf keinen Fall Zigarettenstummel aus dem Fenster werfen. Eine einzige achtlos weggeworfene Kippe kann dramatische Folgen haben.
  • Keine Feuerzeuge wegwerfen: Feuerzeuge und Folien können Brände entfachen.
  • Kein offenes Feuer: Grillen und Lagerfeuer sind nur an ausdrücklich dafür ausgewiesenen Stellen im Wald erlaubt. Auch wenn man nicht direkt im Wald grillt, kann der Funkenflug in der Umgebung Schaden anrichten. Der SDW rät, stets mindestens 100 Meter Abstand zu Waldgebieten einzuhalten.
  • Nicht auf Feldern und Waldwegen parken: Autofahrer sollten Fahrzeuge mit heißen Abgasanlagen nie an Feldern und Wiesen oder auf Waldwegen abstellen. Trockenes Gras kann sich blitzschnell entzünden. Das betrifft besonders Autos mit am Fahrzeugboden liegenden Katalysatoren.

Klimabedingte Waldbrände

01:15 Min. Verfügbar bis 27.05.2027