Tetiana mit ihrer kleinen Tochter auf der Straße vor einer Gebäudemauer

Flucht aus der Ukraine: Tetiana träumt vom Frieden 

Stand: 20.01.2023, 06:00 Uhr

Mehr Militärhilfen für die Ukraine: Darum soll es beim heutigen Treffen in Ramstein gehen. Bei manchem nährt das die Hoffnung auf ein schnelleres Ende des Krieges.

Von Karin Bensch

Mein größter Traum ist es, dass die Ukraine gewinnt. Dass ich sie wiedersehe mit blühenden Blumen, sagt Tetiana. Sie träumt vom Frieden. Und von einer Ukraine, die frei und unabhängig ist. In der Menschen wieder glücklich leben können. 

Flucht mit Kindern und Katze

Tetiana ist Ukrainerin. Wenige Wochen nach Ausbruch des Krieges hatte sie ihre kleine Tochter, ihren Sohn und die Katze eingepackt und war mit ihnen nach Deutschland geflüchtet. Vor allem wegen der Kinder, erinnert sich Tetiana. Das Heulen der Sirenen, das Rennen in den Keller, die Angst verletzt oder getötet zu werden – all das war irgendwann nicht mehr auszuhalten. 

Mit dem Zug verließ die kleine Familie schweren Herzens ihre Heimatstadt Kiew – und ihr bisheriges Leben. Über Warschau und Berlin kamen sie schließlich in Köln an. Dort leben sie nun seit gut zehn Monaten. Tetiana möchte einen Deutschkurs besuchen und dann eine Arbeit finden. 

Schulstart war hart

Die Kinder gehen zur Grundschule. Der Anfang sei hart gewesen, vor allem wegen der Sprache. Jetzt ist alles gut, sagt der achtjährige Gabriel. Sein bester Freund, erzählt er, heißt Artem und lebt in der Ukraine. Aber hier in der Schule habe er einen neuen Freund gefunden. Seine kleine Schwester Annabel ist sechs Jahre alt und geht in die erste Klasse. Am liebsten mag sie lesen, tanzen und malen. 

Die Ukrainerin Tetiana mit ihrem Sohn und Tocher auf einer Kirmes

Tetiana mit Sohn und Tocher auf einer Kirmes

Tetiana hofft, dass ihre Kinder gut Deutsch lernen, aber auch die Heimatsprache nicht vergessen. Vor dem Krieg haben viele Ukrainer mit ihren Kindern Russisch gesprochen. Auch Tetiana. Hier in Deutschland spricht sie mal Russisch, mal Ukrainisch mit ihnen. In Zukunft möchte Tetiana nur noch Ukrainisch mit ihren Kindern reden. 

Zurück in die Ukraine

Die Zukunft ihrer Familie sieht Tetiana in der Ukraine. Sobald der Krieg vorbei ist, und sich die Lage etwas gefestigt hat, möchte sie mit Tochter Annabel, Sohn Gabriel und der Katze Naomi zurück nach Kiew. Für Tetiana gibt es nur einen Weg, um diesen Krieg zu beenden: Die Ukraine brauche weiterhin militärische Unterstützung von anderen Ländern. Und Russland müsse die Angriffe einstellen. 

Ein Ende des Krieges ist noch lange nicht in Sicht. Und deshalb bleibt Tetiana erst einmal nichts anderes, als vom Frieden in der Ukraine zu träumen. 

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